35 Jahre Engagement für die primäre Gesundheitsversorgung in der Europäischen Region der WHO
WHO-Regionaldirektorin für Europa Zsuzsanna Jakab hielt im Rahmen eines dreitägigen Besuchs in Kasachstan eine Ansprache auf der internationalen Konferenz zum 35. Jahrestag der Annahme der Erklärung von Alma-Ata zur primären Gesundheitsversorgung, die am 6. und 7. November 2013 in Almaty stattfand. Hochrangige Vertreter der kasachischen Regierung, Abgesandte von 58 Nationen aus sechs WHO-Regionen und Vertreter von internationalen Partnerorganisationen nahmen an der Konferenz teil.
Frau Jakab sagte einleitend, die Erklärung von Alma-Ata sei das erste Dokument von internationaler Reichweite gewesen, das die primäre Gesundheitsversorgung als eine Strategie zum Erreichen von Gesundheit für alle in den Vordergrund gestellt habe. „Durch diese Erklärung kam die gesundheitliche Chancengleichheit erstmals auf die politische Tagesordnung,“ sagte sie. Frau Jakab enthüllte eine Gedenktafel zur Erinnerung an die Zusammenkunft der 134 Länder und die Annahme der Erklärung.
Die Konferenz wurde vom kasachischen Gesundheitsministerium mit Unterstützung durch das WHO-Regionalbüro für Europa und das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen ausgerichtet. Sie bot den internationalen Teilnehmern ein Forum zur Erörterung von Aspekten aus Politik, Praxis und Forschung im Bereich der primären Gesundheitsversorgung sowie von wichtigen Problemen, Optionen und Lehren, die sich aus dem Ausbau der primären Gesundheitsversorgung seit Annahme der Erklärung im Jahre 1978 ergeben haben.
Errichtung eines ausgelagerten Fachzentrums der WHO für die primäre Gesundheitsversorgung in Kasachstan
Auf der 63. Tagung des WHO-Regionalkomitees für Europa, die vom 16. bis 19. September 2013 stattfand, wurde beschlossen, das Angebot der kasachischen Regierung zur Schaffung einer Außenstelle des Regionalbüros für die primäre Gesundheitsversorgung anzunehmen und damit allen 53 Mitgliedstaaten der Region zu dienen. Während ihrer Zusammenkunft mit dem Stellvertretenden Außenminister Alexei Volkov lobte Frau Jakab Kasachstans Engagement für die primäre Gesundheitsversorgung und unterstrich den möglichen Nutzen der neuen Außenstelle für Kasachstan, die Europäische Region sowie die Zusammenarbeit mit anderen Regionen der WHO. Frau Jakab besichtigte mögliche Räumlichkeiten des Zentrums während der Anfangsphase.
Sie besuchte außerdem ein Zentrum für die praktische Ausbildung an der medizinischen Universität Kasachstans in Almaty. Dort betonte sie vor einer Gruppe Medizinstudenten die Bedeutung einer breit angelegten medizinischen Ausbildung und hob Erfolge Kasachstans hervor, etwa den Abbau der Kindersterblichkeit, womit eine Vorgabe des Millenniums-Entwicklungsziels 4 praktisch schon vor 2015 erreicht sei. Sie forderte ferner eine bessere sektorübergreifende Zusammenarbeit, damit weitere Fortschritte in der öffentlichen Gesundheit möglich seien, und die Schulung kommender Generationen von Gesundheitsfachpersonal darin, Konzepte der Chancengleichheit und primären Gesundheitsversorgung weiterzuführen.
In einer Zeremonie verlieh der Rektor der Universität in Anwesenheit der Gesundheitsministerin Dr. Salidat Kairbekova Frau Jakab den Ehrendoktortitel der medizinischen Universität Kasachstans.
Bilaterale Kooperationsvereinbarung
Der Besuch in Kasachstan und die Beratungen mit zentralen Regierungsvertretern über Prioritäten der Zusammenarbeit zwischen Kasachstan und dem Regionalbüro in den kommenden zwei Jahren gipfelten in der Unterzeichnung einer bilateralen Kooperationsvereinbarung für den Zeitraum 2014–2015.