Prognose des Bedarfs an Gesundheitspersonal und in Krankenhäusern zur Planung einer wirksameren Reaktion auf COVID-19 in Kirgisistan

WHO

Gesundheitspersonal in Kirgisistan

Zwei Tools der WHO, die zur Prognose der Anforderungen an Notfallkapazitäten für das Gesundheitspersonal und die Verfügbarkeit von Krankenhausbetten während der COVID-19-Pandemie entwickelt wurden, sind inzwischen an die Rahmenbedingungen für die Gegenmaßnahmen in Kirgisistan angepasst worden.

Das Adaptt-Tool zur Planung von Notfallkapazitäten und der Gesundheitspersonal-Rechner (Health Workforce Estimator) haben es dem kirgisischen Ministerium für Gesundheit und soziale Entwicklung ermöglicht, in verschiedenen Phasen der COVID-19-Pandemie seine Planung zu optimieren.

  • Das Adaptt-Tool visualisiert den Bedarf während eines jähen Anstiegs der Nachfrage, einschließlich der Zahl der Krankenhausbetten, des Personalbedarfs und der Zeitpunkte, zu denen ein Mangel an Betten zu erwarten ist.
  • Der Gesundheitspersonal-Rechner zeigt Personalmangel an, indem er anhand täglicher Zahlen von Patienten mit milder, moderater, schwerer und lebensbedrohlicher Symptomatik die jeweils in den einzelnen Kategorien von Gesundheitsfachkräften benötigte Zahl  abschätzt.

Erprobung der Tools in Phasen

Die Anwendung der beiden Tools erfolgte in zwei Phasen. In der ersten Phase wurden die Tools in elf Krankenhäusern in der Region Chui und in der Hauptstadt Bischkek anhand von Daten aus der Zeit zwischen 1. Oktober 2020 und 15. Februar 2021 erprobt. Die Ergebnisse zeigten eine enge Korrelation zwischen den prognostizierten und den tatsächlich erfolgten Krankenhauseinweisungen und benötigten Bettenzahlen, was ihre Zuverlässigkeit in Bezug auf die Situation in Kirgisistan unter Beweis stellt.

In der zweiten Phase wurden die Tools eingesetzt, um anhand landesweiter und regionaler Daten aus der zweiten Welle in der Region Chui und in Bischkek den Bedarf während einer dritten landesweiten Welle zwischen 18. März und 30. Juni 2021 abzuschätzen. In der Annahme, dass die dritte Welle in Kirgisistan 75% der Fallzahlen der zweiten Welle bringen würde, deuten die Ergebnisse darauf hin, dass das Land über ausreichend Personal und Betten verfügt, um die nächste Welle zu bewältigen.

Ergebnisse des Pilotversuchs

Der Pilotversuch in der Region Chui ergab, dass am Höhepunkt der zweiten Welle ein Mangel an Ärzten, Pflegekräften und medizinischem Hilfspersonal herrschte und dass es in der Region Chui allgemein mehr Patienten in lebensbedrohlichem Zustand gibt als landesweit.

Diese Arbeit, mit der das Ministerium für Gesundheit und soziale Entwicklung ein solideres Arbeitskräfteangebot in an der Bekämpfung von COVID-19 beteiligten Krankenhäusern anstrebt, wird fachlich unterstützt vom Programm Beschäftigung für Gesundheit, das unter der Führung der WHO steht und vom Friedens- und Entwicklungsfonds Chinas und der Vereinten Nationen finanziert wird.