WHO-Kooperationszentren

WHO

Definition und Themenfelder

Die Kooperationszentren sind vom Generaldirektor ernannte Einrichtungen, die als Teil eines internationalen Kooperationsverbunds die Programme der WHO auf allen Ebenen aktiv unterstützen.

Meist sind es Abteilungen von nationalen Forschungseinrichtungen oder von Universitäten, Laboratorien, Krankenhäusern oder Gesundheitsministerien; oder es handelt sich um ganze Institutionen wie etwa Akademien.

Um für eine Ernennung in Frage zu kommen, sollte eine Institution gemeinsam geplante Aktivitäten mit der WHO durchgeführt haben. Jedes neue Zentrum wird von einer Stelle der WHO empfohlen und anschließend einer umfangreichen Prüfung unterzogen, die das wissenschaftliche und fachliche Renommee der Institution, ihre Stabilität, ihre Beziehungen zu anderen nationalen und internationalen Institutionen und ihren potenziellen Nutzen für die vorrangigen Programme der WHO umfasst. Anschließend wird eine konkrete Liste mit Aktionen und Produkten aufgestellt, die die Institution realisieren soll.

Die Ernennung einer Institution zum Kooperationszentrum durch die WHO erfolgt für anfänglich vier Jahre und kann erforderlichenfalls verlängert werden.

Heute sind die Kooperationszentren vor allem in folgenden fachlichen Bereichen tätig: Erforschung und Weiterentwicklung der Gesundheitssysteme; Gesundheitsförderung und Bildung; Gesundheitsinformationen; Statistiken und Messungen; Forschungspolitik und Entwicklung und psychische Gesundheit.

Gegenseitiger Nutzen

Durch das globale Netzwerk von Kooperationszentren erhält die WHO Zugang zu renommierten Institutionen weltweit, die ihre Arbeit unterstützen können und die wissenschaftliche Gültigkeit der weltweiten Arbeit in der Gesundheitspolitik gewährleisten. Die Kooperationszentren ihrerseits erhalten ein geschärftes Profil und mehr Anerkennung durch die nationalen Behörden und können mehr Aufmerksamkeit auf die Gesundheitsfragen lenken, mit denen sie sich befassen. Sie erhalten auch verbesserte Chancen zum Austausch von Informationen, zur Entwicklung einer fachlichen Zusammenarbeit mit anderen Institutionen (vor allem auf internationaler Ebene) und zur Mobilisierung zusätzlicher Mittel bei den Partnern in der Finanzierung.

Einige Fakten

  • Gegenwärtig gibt es mehr als 800 WHO-Kooperationszentren, die in über 90 Mitgliedstaaten in aller Welt angesiedelt sind.
  • Davon liegen 290 in insgesamt 34 Ländern der Europäischen Region, so dass auf diese 36% der Gesamtzahl weltweit entfallen.
  • Die Länder in der Region mit den meisten Kooperationszentren sind das Vereinigte Königreich, Deutschland, Italien,  die Russische Föderation und  Schweiz.
  • Als erstes Kooperationszentrum der WHO wurde 1948 die Abteilung für biologische Standardisierung beim Staatlichen Seruminstitut in Kopenhagen ausgewiesen.