Exekutivrat diskutiert über Gesundheit von Neugeborenen, Myzetome und die Entwicklung und Handhabung von Leitlinien der WHO
Die 137. Tagung des Exekutivrates der WHO fand am 27. und 28. Mai 2015, im Anschluss an die 68. Weltgesundheitsversammlung, statt.
Der Exekutivrat besteht aus 34 Personen, die von den Mitgliedstaaten gewählt werden, um die Beschlüsse und Handlungskonzepte der Weltgesundheitsversammlung voranzutreiben, diese zu beraten und ihre Arbeit zu erleichtern. Die Europäische Region der WHO wird darin gegenwärtig durch Albanien, Finnland, Frankreich, Kasachstan, Malta, Norwegen, die Russische Föderation und das Vereinigte Königreich vertreten.
Punkte von besonderem Interesse für die Europäische Region
Auf der Tagesordnung stand auch der Entwurf eines Rahmens zur Rechenschaftslegung für die Gesundheit von Neugeborenen. Mitglieder aus der Europäischen Region begrüßten ihn und die darin enthaltene Zielsetzung, Aktionspläne und Strategien miteinander in Einklang zu bringen. Sie wiesen auf die Notwendigkeit hin, weitreichendere Maßnahmen zur Senkung der Zahl der Totgeburten zu ergreifen, aber auch auf die Bedeutung eines Indikators für Untergewicht und Frühgeburten.
Der Exekutivrat befasste sich ferner mit einem Bericht über Myzetome, eine meist am Fuß auftretende, fortschreitend destruktive chronische Entzündungskrankheit, die in tropischen und subtropischen Gebieten vorkommt. Die Mitglieder aus der Europäischen Region brachten ihre Entschlossenheit zur Bekämpfung vernachlässigter Tropenkrankheiten zum Ausdruck, baten aber auch um weitere Informationen über bereits ergriffene Maßnahmen der Länder- und Regionalbüros zur Bekämpfung der Krankheit und erkundigten sich nach den finanziellen Konsequenzen der Annahme einer Resolution zu diesem Thema.
Ein weiterer Gegenstand der Beratungen war ein Bericht über die Ausarbeitung und Handhabung von Leitlinien der WHO, worin ein besonderes Gewicht auf die Rolle der Mitgliedstaaten gelegt wurde. Mehrere Mitglieder aus der Europäischen Region lobten das Sekretariat für seinen klaren und prägnant gefassten Bericht über eine der zentralen Aufgaben der WHO und hoben hervor, die WHO müsse bei der Ausarbeitung solcher Leitlinien ihre Integrität, Neutralität und Transparenz währen.
Der Exekutivrat prüfte auch die Geschwindigkeit, mit der eine neue Methodik für die strategische Zuweisung von Haushaltskapazität eingeführt werden soll, einschließlich der Frage, wie der Haushalt der WHO zwischen ihren Regionen zu verteilen ist. Sämtliche Regionen bekundeten ihre generell starke Unterstützung für die Methodik, wobei primär darüber diskutiert wurde, ob sie über drei oder über fünf Haushaltszeiträume einzuführen sei.
Ferner befasste sich der Exekutivrat mit dem Entwurf des Konzeptes für die Rotation und Mobilität der Bediensteten der WHO. Im Namen aller Personalvereinigungen der WHO brachte die Personalvereinigung des Hauptbüros eine Reihe von Bedenken über die praktische Umsetzung des Konzeptes zum Ausdruck, die die Kosten, den Verlust an Sachverstand, die Ungewissheit über den Nutzen für die Organisation und den zeitlichen Ablauf betreffen. Die Mitglieder des Exekutivrates erklärten ihre Unterstützung für das Konzept insgesamt und bezeichneten es als einen wesentlichen Teil der Reform der WHO.