Gemeinsam für eine gesündere Welt: Dr. Tedros Adhanom Ghebreyesus anlässlich der Europäischen Entwicklungstage

Während der Europäischen Entwicklungstage, die am 7. und 8. Juni in Brüssel veranstaltet wurden, hielt der neu gewählte WHO-Generaldirektor Dr. Tedros Adhanom Ghebreyesus eine Rede an die internationale Entwicklungsgemeinschaft. Er erinnerte daran, dass Gesundheit weltweit ebenso wie in der Europäischen Union (EU) ein grundlegendes Menschenrecht und eine Grundlage der menschlichen Entwicklung sei.

In einer Grundsatzrede während einer hochkarätig besetzten Podiumsveranstaltung des Regionalbüros für Europa zum Abbau gesundheitlicher Ungleichheiten durch globale Partnerschaft und Kooperation betonte Dr. Tedros, dass er als WHO-Generaldirektor die wachsende internationale Bewegung für eine allgemeine Gesundheitsversorgung vorantreiben wolle. Er wiederholte seine Entschlossenheit zur Zusammenarbeit mit der EU auf europäischer wie globaler Ebene. Dr. Tedros trat sein Amt als Generaldirektor der WHO am 1. Juli 2017 an.

Er bezeichnete eine allgemeine Gesundheitsversorgung als den „entscheidenden Stützpfeiler“ nachhaltiger Entwicklung und sagte, das für Gesundheit investierte Geld zahle sich binnen einer Generation durch einen zwanzigfachen Zuwachs des Realeinkommens aus.

Dr. Tedros erinnerte das Publikum an die Erklärung von Alma-Ata, deren Unterzeichnung im Jahr 1978 sich bald zum 40. Male jähre. Darin sei die primäre Gesundheitsversorgung eine zentrale Voraussetzung der Gesundheit für alle genannt worden.

Er fügte hinzu, dass während der Abfassung der Ziele für nachhaltige Entwicklung in den Diskussionen immer deutlicher geworden sei, dass gute Gesundheit sowohl Ergebnis als auch Mittel von Entwicklung sein müsse. Gesundheit für alle müsse die Entwicklungsarbeit durchdringen, denn ohne Gesundheit, sei alles nichts.

„Die Welt befindet sich heute in einer einmaligen Lage, die allgemeine Gesundheitsversorgung voranbringen zu können,“ schloss er. „Es gibt heute überzeugende Belege dafür, dass eine allgemeine Gesundheitsversorgung erreichbar ist, und auf höchster politischer Ebene besteht Konsens, der Erkenntnis Taten folgen zu lassen.“

Kooperation zwischen EU und WHO

Während seines Beitrags zur Podiumsdiskussion wünschte der Europäische Kommissar für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit Dr. Vytenis Andriukaitis Dr. Tedros viel Erfolg in seinem neuen Amt. Kommissar Andriukaitis betonte, die Kommission stehe bereit, eng mit ihm und der Führung der WHO für die globale Gesundheit zusammenzuarbeiten.

Er verwies auch auf den Einsatz der EU für eine allgemeine Gesundheitsversorgung und den Zugang zum Gesundheitswesen. Man habe die Mitgliedstaaten der EU jüngst gebeten, eine Erklärung zu den sozialen Rechten der Europäer zu unterstützen, die auch das Recht auf eine bezahlbare und hochwertige präventive wie kurative Gesundheitsversorgung umfasse. „Wir nennen dies unsere Säule der sozialen Rechte“.

Zusammentreffen mit globalen und europäischen Führungspersönlichkeiten

WHO-Regionaldirektorin für Europa Dr. Zsuzsanna Jakab begleitete Dr. Tedros während seines zweitägigen Aufenthalts in Brüssel. Dr. Tedros traf dort auf Kommissar Andriukaitis, die Hohe Vertreterin der EU für Außen- und Sicherheitspolitik und Stellvertretende Präsidentin der Europäischen Kommission Federica Mogherini und den Kommissar für Internationale Zusammenarbeit und Entwicklung Neven Mimica.

Außerdem begegnete er afrikanischen Führungspersönlichkeiten wie dem Präsidenten der Republik Ruanda Paul Kagame und dem Vizepräsidenten der Republik Côte d’Ivoire Daniel Kablan Duncan sowie Fürsprechern der Ziele für nachhaltige Entwicklung wie Prof. Jeffrey D. Sachs und Dr. Alaa Murabit.

Dr. Tedros machte auch seine Aufwartung bei Königin Mathilde von Belgien, der Ministerin für Gesundheit und Soziales Dr. Maggie De Block und dem Stellvertretenden Premierminister und Minister für Entwicklungszusammenarbeit Alexander De Croo.

Die Europäischen Entwicklungstage

Die Europäischen Entwicklungstage werden jedes Jahr von der Europäischen Kommission veranstaltet, um der Fachwelt einen Erfahrungs- und Ideenaustausch zu ermöglichen.