Zentrale Elemente von „Gesundheit 2020“
Werte
„Gesundheit 2020“ beruht auf den in der Satzung der WHO verankerten Werten, nämlich dem erreichbaren Höchstmaß an Gesundheit als einem Menschenrecht. In „Gesundheit 2020“ werden die vielfachen Verknüpfungen zwischen Akteuren, Maßnahmen und Herausforderungen auf lokaler, nationaler, regionaler und globaler Ebene anerkannt, und es werden ein einheitliches Vorgehen sowie die Annahme eines gemeinsamen, ergebnisorientierten regionsweiten Rahmenkonzeptes empfohlen. „Gesundheit 2020“ enthält einen klaren Überblick über Optionen und Kompromisse in Bezug auf Maßnahmen zur Verbesserung der Gesundheitssituation und zum Abbau gesundheitlicher Ungleichgewichte.
Gesundheitliche Entwicklung
Gesundheit ist eine Ressource, die es jedem Bürger ermöglicht, sein Potenzial auszuschöpfen und zur Entwicklung der Gesellschaft insgesamt beizutragen. Das neue Rahmenkonzept erhebt nicht Anspruch darauf, Gesundheit als einzigen wahrhaft wichtigen Aspekt im Leben darzustellen – Gesellschaften und Personen verfolgen vielfältige Ziele. Dennoch ist Gesundheit eine entscheidende Voraussetzung dafür, dass andere Ziele im Leben erreicht werden. Gesundheitliche Defizite führen dazu, dass Potenziale ungenutzt bleiben, die Betroffenen verzweifeln und Ressourcen in allen Bereichen der Gesellschaft verloren gehen.
Problemlösung
In dem Rahmenkonzept wird aufgezeigt, wie sich die Politik auf wirksamere und effizientere Weise
mit den sozialen, demografischen, epidemiologischen und finanziellen Herausforderungen der heutigen Zeit auseinandersetzen kann, indem sie neue Prioritäten setzt, Maßnahmen in anderen Bereichen anstößt und neue Konzepte für die Organisation des Gesundheitswesens mit anderen Akteuren einführt.
Einbindung
Um eine Verbesserung und gleichmäßigere Verteilung von Gesundheit und Wohlbefinden in der Bevölkerung zu erreichen, ist eine Vielzahl von Partnern erforderlich; somit ist Gesundheit eine gesamtgesellschaftliche und gesamtstaatliche Aufgabe. Das Rahmenkonzept soll dazu beitragen, einige der größten Hindernisse zu überwinden, die bisher manche Akteure mit einem Interesse im Gesundheitsbereich zurückgehalten haben. Es enthält eine Zukunftsvision, eine strategische Marschroute, eine Reihe von Prioritäten und eine Vielzahl von Vorschlägen, die realistische Konzepte für die Einbindung von Interessengruppen aufzeigen sollen. Dabei stützt es sich auf Forschungsergebnisse und Erfahrungen aus zahlreichen Ländern.
Schwerpunkt Chancengleichheit
In dem Rahmenkonzept werden neue Möglichkeiten für die Feststellung wesentlicher gesundheitlicher Ungleichheiten sowie für gezielte individuelle und kollektive Anstrengungen aufgezeigt. Ebenso geht daraus hervor, dass die meisten Fortschritte in Ländern erzielt wurden, die durch einen starken staatlichen Sektor und nachhaltige öffentliche Finanzen für eine bezahlbare Gesundheitsversorgung und ein effektives System der sozialen Sicherung sorgen.
Erkenntnisgrundlage
„Gesundheit 2020“ baut auf den Erfahrungen auf, die mit dem vorangegangenen Rahmenkonzept „Gesundheit für alle“ gewonnen wurden, und wird durch ein breites Spektrum an einschlägigen Erkenntnissen gestützt, die aus traditionellen wie auch aus neu entstehenden Bereichen der Gesundheitspolitik stammen.
Strategisches Denken
Das Rahmenkonzept trägt dem Umstand Rechnung, dass Regierungen echte gesundheitliche Verbesserungen erreichen können, wenn sie ressortübergreifend auf zwei miteinander verknüpfte strategische Ziele hinarbeiten.
Diese beiden strategischen Ziele sind:
- Verbesserung der Gesundheit für alle und Verringerung der gesundheitlichen Ungleichheiten
- Verbesserung von Führung und partizipatorischer Steuerung für die Gesundheit