Frauen im Kampf gegen COVID-19 in Albanien an vorderster Front „Wir werden weiterkämpfen, bis das Virus besiegt ist“

WHO

Oberschwester Hëna Dumi ist bereit zu kämpfen, bis COVID-19 besiegt ist.

Zum Internationalen Frauentag am 8. März würdigt WHO/Europa den enormen Beitrag, den weibliche Gesundheitsfachkräfte im Kampf gegen COVID-19 leisten. Wie Dr. Hans Henri P. Kluge, WHO-Regionaldirektor für Europa, erst kürzlich in einer Erklärung sagte: „Das Gesicht der Gesundheitsfachkraft an vorderster Front, von der wir so oft sprechen, ist in den meisten Fällen das Gesicht einer Frau.“

Machen Sie Bekanntschaft mit Frau Dumi

Eine dieser an vorderster Front tätigen Gesundheitsfachkräfte ist Hëna Dumi, Leiterin des Pflegebereichs in einem albanischen COVID-19-Krankenhaus. Die frühere Universitätsklinik wurde im März letzten Jahres umfunktioniert und begann, ausschließlich COVID-19-Patienten zu behandeln.

Die Oberschwester Frau Dumi bekämpft die Pandemie seit ihrem Beginn. Obwohl sie bereits seit 25 Jahren in der Gesundheitsversorgung tätig ist, habe sie niemals erwartet, dass etwas Derartiges in dieser Größenordnung jemals passieren würde, sagt sie.

Während der ersten Tage der Pandemie sei sie zutiefst erschüttert gewesen über die Fälle, die sie gesehen habe, erinnert sie sich. Sie habe sich vor ihren Patienten nichts anmerken lassen, trotz der Gefahr eines Burnouts für sie und ihre Kollegen angesichts der steigenden Zahl an Patienten, die eingewiesen wurden und das Krankenhauspersonal emotional immer stärker belasteten.

Bislang wurden der WHO insgesamt knapp über 110 000 Fälle von COVID-19 in Albanien gemeldet, während sich die Zahl der Todesfälle langsam einem Wert von 1900 nähert. Die weiblichen Pflegekräfte an vorderster Front, die Patienten behandeln und im Kampf gegen das Virus Leben retten, sind leuchtende Beispiele für Ausdauer und Durchhaltevermögen im Kampf gegen die Pandemie.

Eine gemeinsame Herausforderung, die sich Gesundheitsfachkräften wie Frau Dumi stellen, ist die enorme Schwierigkeit, für mehrere Patienten gleichzeitig zu sorgen und dabei mit der eigenen Müdigkeit und Angst vor einer Infektion zu kämpfen. Frau Dumi gibt zu, dass es besonders schwierig ist, Patienten an das Virus zu verlieren – Patienten, die mehr sind als eine Statistik, die bereits zu so etwas wie Familienmitgliedern geworden sind.

Ungeachtet der strapazierenden Arbeitsbelastung, des Drucks und der Angst ist Frau Dumi jedoch nicht bereit aufzugeben. Für sie verblassen diese Schwierigkeiten gegenüber der Freude, die sie empfindet, wenn ein Leben gerettet wurde. Dies gibt ihr die Stärke zu kämpfen, bis das Virus besiegt ist. „Wir müssen dies zu Ende bringen. Wir müssen unser Bestes geben und zusätzliche Anstrengungen unternehmen, um wieder Normalität ins Leben zu bringen“, betont sie.

Daten zeigen, dass auf Gesundheitsfachkräfte 8% der globalen COVID-19-Fälle entfallen, und ihr Infektionsrisiko mehr als dreimal so hoch ist wie das Risiko für die meisten von uns, also von jenen, die sie zu schützen versuchen. Vor fünf Wochen waren von den 1,3 Mio. Gesundheitsfachkräften, die sich mit COVID 19 infiziert hatten, 68% Frauen.

Befähigung unserer weiblichen Gesundheitsfachkräfte

Weltweit machen Frauen 70% des Gesundheitspersonals aus, als Pflegekräfte, Hebammen und gemeindenahe Gesundheitsfachkräfte. In dieser Branche ist die persönliche Weiterentwicklung als Frau jedoch nicht garantiert. Es gibt Stereotypen und Barrieren, die Frauen davon abhalten, beruflich aufzusteigen oder am Entscheidungsprozess beteiligt zu werden.

Misstrauen und Druck zählen auch zu den Herausforderungen, mit denen sich Frau Dumi als Frau in ihrem Berufszweig bereits konfrontiert sah. Die Beseitigung der Kluft zwischen den Geschlechtern erfordert ein gemeinsames Vorgehen. „Wir müssen hart um unsere Rechte kämpfen, wenn wir überhaupt Fortschritte in dieser Richtung erzielen wollen“, erklärt sie.

Auch für den wirksamen Kampf gegen COVID-19 ist ein gemeinsames Vorgehen erforderlich, und die WHO arbeitet weiterhin eng mit einer Reihe nationaler Partner in Albanien zusammen, um dies zu gewährleisten, darunter Gesundheitsbehörden, Gesundheitspersonal, Krankenhausmanager, Kommunikationsfachleute, Logistiker und Labortechniker.

Der Schutz der Gesundheitsfachkräfte, die ihr Leben riskieren, um das Leben anderer in der COVID-19-Pandemie zu retten, und die Gewährleistung des Zugangs zu lebenswichtigen Ressourcen zählen zu den wichtigsten Prioritäten des WHO-Länderbüros in Albanien und seiner nationalen Partner.