Bessere Gesundheit von Mutter und Kind hat Vorrang für Bulgarien

WHO

Von links: Dr. Petar Moskov (bulgarischer Gesundheitsminister), Dr. Zsuzsanna Jakab (WHO-Regionaldirektorin für Europa) und Roussi Bogolubov Ivanov (bulgarischer Botschafter in Dänemark)

Die Sterblichkeit von Kindern bis zu fünf Jahren liegt in Bulgarien 2 bis 2,5% über dem Durchschnitt der Europäischen Region. Die Absenkung der Rate ist daher eine zentrale Priorität des bulgarischen Gesundheitsministeriums, das in den vergangenen sechs Monaten 80% seiner Investitionen in die Gesundheitsversorgung von Mutter und Kind tätigte und Neugeborene und Mütter auch künftig stärker in den Gesundheitsausgaben berücksichtigen will.

Am Freitag, dem 5. Juni 2015, hieß die WHO-Regionaldirektorin für Europa Dr. Zsuzsanna Jakab zusammen mit leitenden Bediensteten den bulgarischen Gesundheitsminister Dr. Petar Moskov im Regionalbüro willkommen, um Strategien zur Verbesserung von Gesundheit und Wohlbefinden der bulgarischen Bevölkerung und insbesondere der Mütter und Kinder zu erörtern. Ebenfalls zur bulgarischen Delegation zählten die Leiterin des Direktorats für Europa, Internationales und Protokoll Dr. Elvira Foteva und der Leiter des bulgarischen Länderbüros Dr. Michail Okoliyski.

In einem gemeinsamen Gespräch wurden folgende Punkte erörtert:

  • gesundheitspolitische Themen und Determinanten von Gesundheit in Bulgarien,
  • nichtübertragbare Krankheiten und Gesundheitsförderung im Lebensverslauf,
  • Grundsätze und Führungsfragen.

Dr. Jakab gratulierte dem Gesundheitsminister zur Umsetzung des Rauchverbotes an öffentlichen Plätzen. Sie bemerkte, dass alle im Rahmenübereinkommen der WHO zur Eindämmung des Tabakgebrauchs (FCTC) skizzierten Maßnahmen ergriffen werden sollten, um die hohe Prävalenz des Rauchens in Bulgarien abzusenken.

Eine weitere Priorität Bulgariens ist die Gesundheitsreform, die ein integriertes und koordiniertes Gesundheitssystem schaffen soll, das sich stärker auf die einzelnen Patienten konzentriert.

Der weitere Weg

Die Bereiche der künftigen Zusammenarbeit zwischen dem Regionalbüro und dem bulgarischen Gesundheitsministerium wurden festgelegt.

  • Das Gesundheitsministerium wird dem bulgarischen Parlament Ende Juni einen Aktionsplan vorlegen, der auf „Gesundheit 2020" beruht.
  • Die WHO wird auch fachliche Unterstützung für einen verbesserten Zugang vulnerabler Bevölkerungsgruppen wie der Roma zum Gesundheitswesen leisten.
  • Dr. Moskov zeigte Interesse an der Erstellung eines neuen Berichts aus der Reihe„Gesundheitssysteme im Wandel" für Bulgarien und auch am WHO-Netzwerk für evidenzgeleitete Politik  (Evidence-Informed Policy Network, kurz EVIPNet).
  • Die WHO wird Fachbeistand zur Einführung von Bildungsmodulen für die Prävention des Rauchens in Schulen und gegen die erste Zigarette leisten.