Treffen der Gesundheitsminister Südosteuropas zum Austausch über bewährte Praktiken und zur Erörterung gesundheitlicher Herausforderungen

Am 10. Juli 2018 trafen sich die Gesundheitsminister der neun Mitgliedstaaten des Südosteuropäischen Gesundheitsnetzwerks (SEEHN) und des Partnerstaates Slowenien in Tel Aviv zu einer Tagung, bei der es vorrangig um die primäre Gesundheitsversorgung angesichts einer alternden Bevölkerung ging.

Zudem diente die Tagung der Weiterverfolgung der Ministertagung des Südosteuropäischen Gesundheitsnetzwerks zum Thema Immunisierung, die am 20. Februar 2018 in Podgorica (Montenegro) stattgefunden hatte, und des 4. Forums der Gesundheitsminister der Länder Südosteuropas, das 2017 in Chisinau (Republik Moldau) abgehalten worden war. In Chisinau war von allen Ministern der SEEHN-Mitgliedstaaten die Verpflichtung von Chisinau unterzeichnet worden, mit der sie ihre Absicht bekundeten, Maßnahmen zur Erreichung der gesundheitsbezogenen Ziele und Zielvorgaben der Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDG) zu ergreifen.

Die Tagung in Tel Aviv bot den Ministern Gelegenheit, sich über bewährte Praktiken aus ihren Ländern auszutauschen, insbesondere im Hinblick auf gesundes Altern. Insbesondere Israel stellte innovative Handlungskonzepte und Technologien für die alternde Bevölkerung im Land vor.

Darüber hinaus diente die Tagung den Ministern als Plattform für Feedback zu den nach Unterzeichnung der Absichtserklärung von Podgorica im Bereich Immunisierung ergriffenen Maßnahmen. Die Diskussionen und dort ausgetauschten Erfahrungen waren ausschlaggebend für den weiteren Ausbau der grenzübergreifenden Zusammenarbeit bei der Bewältigung verschiedener gemeinsamer gesundheitlicher Herausforderungen, denen sich die Mitgliedstaaten des SEEHN gegenübersehen.

Die WHO-Regionaldirektorin für Europa, Dr. Zsuzsanna Jakab, steckte den Rahmen für die Tagung, indem sie bei ihrer Bestandsaufnahme der von den Mitgliedstaaten bei der Umsetzung der SDG und der Verpflichtung von Chisinau erzielten Fortschritte mit folgenden Worten schloss: „Wir sollten nicht vergessen, dass das Recht auf Gesundheit und unsere Verpflichtung, niemanden zurückzulassen, den Kern jeder Entwicklung bildet.“ Dr. Jakab unterstrich, wie wichtig es sei, Fortschritte bei der Verwirklichung einer allgemeinen Gesundheitsversorgung zu erzielen, und welch zentrale Rolle die Stärkung der Gesundheitssysteme und die primäre Gesundheitsversorgung bei diesem Prozess spielen.

Auch Rabbi Yakov Litzman, Stellvertretender Gesundheitsminister Israels und Mitglied der Knesset, sowie Dr. Mira Dasic, Leiter des SEEHN-Sekretariats, hielten Eröffnungsansprachen.

Förderung der Zusammenarbeit bei einer Vielzahl von Gesundheitsthemen

Moshe Bar Siman Tov, Generaldirektor beim israelischen Gesundheitsministerium, sprach das vorrangige Thema der alternden Bevölkerung an und stellte einige diesbezügliche innovative Handlungskonzepte vor. Anschließend folgte eine Podiumsdiskussion. Darüber hinaus wurden auf der Tagung eine Reihe wichtiger Gesundheitsthemen besprochen, bei denen sich die SEEHN-Mitglieder um mehr Zusammenarbeit bemühen.

Aufbauend auf der Tagung von Podgorica, umfasste die Tagesordnung Diskussionen zur Bedeutung von Impfmaßnahmen als wesentliche Intervention für den Gesundheitsschutz und insbesondere die grenzübergreifende Beschaffung von Impfstoffen. Die Minister erhielten Gelegenheit, über die seit der Tagung im Februar ergriffenen Maßnahmen zu berichten. Zwei separate Fachinformationssitzungen befassten sich mit den gesundheitlichen Herausforderungen des Alterns sowie mit Tuberkulose, HIV/Aids und Hepatitis.

Außerdem bot eine Nachmittagssitzung Gelegenheit, die Ergebnisse der kürzlich in Tallinn (Estland) zum Thema „Gesundheitssysteme für Wohlstand und Solidarität: niemanden zurücklassen“ abgehaltenen hochrangigen Konferenz zu erörtern. Die abschließende Sitzung der Tagung befasste sich mit der Notfallvorsorge in den Mitgliedstaaten des SEEHN-Netzwerks, einschließlich einer Informationssitzung zur Umsetzung der Internationalen Gesundheitsvorschriften (2005) und einer Diskussion darüber, wie die WHO die Länder konkret bei der Stärkung ihrer Bereitschaftsplanung unterstützen kann.

Die Tagung ging mit der Unterzeichnung der ersten Subregionalen Kooperationsstrategie des WHO-Regionalbüros für Europa durch Dr. Zsuzsanna Jakab im Namen des Regionalbüros und Dr. Dasic im Namen des SEEHN zu Ende.

Zu den Teilnehmern der Tagung gehörten Gesundheitsminister, Stellvertretende Gesundheitsminister und Staatssekretäre aus Albanien, Bosnien und Herzegowina, Bulgarien, der ehemaligen jugoslawischen Republik Mazedonien, Israel, Montenegro, der Republik Moldau, Rumänien, Serbien und Slowenien.

SEEHN ist ein politisches und institutionelles Forum, das im Jahr 2001 gegründet wurde, um Frieden, Versöhnung und Gesundheit in Südosteuropa zu fördern. Die nächste Plenartagung des Netzwerks ist für Ende 2018 angesetzt.