Eintreten für Gesundheit für alle

WHO

Dr. Hans Kluge, der neue WHO-Regionaldirektor für Europa, hat gestern eine Informationsveranstaltung eröffnet, auf der die Zusammenarbeit zwischen dem litauischen Gesundheitsministerium und dem WHO-Länderbüro in Litauen dargestellt wurde. Die Veranstaltung fand am Rande der Tagung des Exekutivrates der WHO in Genf statt. Das WHO-Regionalbüro für Europa hat solche Veranstaltungen in letzter Zeit bereits auf mehreren Tagungen leitender Organe durchgeführt, um das Verständnis der Mitgliedstaaten für die Wirkung der Arbeit der Organisation auf der Länderebene zu verbessern.

In den vergangenen Jahren konnte Litauen Fortschritte bei einer Reihe von Gesundheitsthemen erzielen: von der Senkung der Kosten von Arzneimitteln bis zur Förderung einer besseren Ernährung und einer besseren psychischen Gesundheit mit Unterstützung durch die WHO.

Dr. Kluge gratulierte dem Gesundheitsminister, Prof. Aurelijus Veryga, zu diesen wichtigen politischen Maßnahmen, insbesondere in der Alkohol- und Tabakpolitik, bei der Kostenerstattung für Arzneimittel und bei der Reformierung der Führung von Gesundheitseinrichtungen.

Kostensenkung und Verbesserungen beim Lebensstil

Aufgrund der Reformen verzeichnet Litauen bereits einen Rückgang der Arzneimittelkosten, bei dem die Zuzahlungen von Patienten zwischen 2012 und 2019 von 20,6% auf 6,56% fielen. Infolgedessen tragen nun weniger Menschen das Risiko, nach Inanspruchnahme von Gesundheitsleistungen finanzielle Härten zu erleben.

Das Gesundheitsministerium hat vor kurzem die Ernährung von Patienten und Schülern zu einer hohen Priorität erklärt. Darüber hinaus wird körperliche Fitness an Schulen gefördert, und auf dem litauischen Markt gelten inzwischen für Lebensmittel Obergrenzen hinsichtlich der Menge an Transfetten.

Die Unterstützung für den Schutz der psychischen Gesundheit wurde verstärkt, u. a. durch Zuweisung von 2,5 Mio. € an staatlichen Mitteln für die Kommunen zum Bau von Büros für öffentliche Gesundheit mit einem speziellen Schwerpunkt auf der psychischen Gesundheit.

Diese Reformen haben landesweit schon zu gesundheitlichen Verbesserungen geführt. Sie zielen darauf ab, die Zahl der Todesfälle aufgrund von Herzinfarkten um ein Drittel, für Schlaganfälle um ein Viertel und für Suizid um ein Drittel zu senken und gleichzeitig die Gesamtzahl der Todesfälle um 350 pro Jahr zu reduzieren.

Die Länder im Mittelpunkt

Die Veranstaltung bot eine Gelegenheit, bessere Einblicke in die Arbeit der WHO in einem Land mit hohem Volkseinkommen zu gewinnen und ihre Tätigkeit in der Europäischen Region aus einer baltischen Perspektive zu betrachten.

Dr. Kluge erläuterte, wie derartige Veranstaltungen den Mitgliedstaaten ein besseres Verständnis der Arbeit der Organisation auf der Länderebene ermöglichen. Dies ist ein wichtiger Bestandteil des Dreizehnten Allgemeinen Arbeitsprogramms der WHO (GPW 13) und spielt eine Schlüsselrolle in Dr. Kluges Plänen für ein Europäisches Arbeitsprogramm mit dem Titel „Gemeinsam für mehr Gesundheit“, das verstärkt auf Wirkung in den Ländern setzt.

Informationsveranstaltungen über Länder haben bereits während früherer Tagungen des Exekutivrates und der Weltgesundheitsversammlung stattgefunden. Sie befassten sich mit der Zusammenarbeit der WHO mit Ministerien in Georgien, Rumänien und Turkmenistan sowie mit dem Südosteuropäischen Gesundheitsnetzwerk.