Tag 2 der Weltgesundheitsversammlung: Internationale Gesundheitsvorschriften und WHO-Reform im Zentrum

WHO/Pierre Albouy

From right: Dr Margaret Chan, WHO Director-General, Mrs Sheikh Hasina, Prime Minister of Bangladesh, and Mr Bill Gates, Co-chair of the Bill & Melinda Gates Foundation

Internationale Gesundheitsvorschriften

Über 40 Länder beteiligten sich an der Aussprache zur Umsetzung der Internationalen Gesundheitsvorschriften (IGV). Es bestand allgemein Übereinstimmung darin, dass die IGV einen sehr wertvollen und wirksamen globalen Rahmen für den Austausch von Informationen und die Koordinierung von Reaktionen auf gesundheitspolitische Fragen von internationaler Tragweite bildeten. Einige Delegierte forderten mehr Anleitung durch die WHO in Bezug auf konkrete Elemente der IGV wie Chemie- und Nuklearkatastrophen und die Umsetzung an den Grenzen (Häfen, Flughäfen und Grenzübergangsstellen) sowie weitere Unterstützung für Ausbildung und Beobachtung der Fortschritte. 

Die WHO-Reform

Die Reform sei entscheidend zur Sicherung der Führungsrolle der WHO im Bereich der globalen Gesundheit sagte die WHO-Generaldirektorin Dr. Margaret Chan. Viele Länder versprachen eine solide Unterstützung für den Vorschlag der Generaldirektorin und nannten zentrale Elemente einer solchen Reform: eine Klärung der Aufgaben des Hauptbüros, der Regionalbüros und der Länderbüros; mehr Flexibilität in den Beiträgen; größerer Nachdruck auf Leistung und Rechenschaftspflicht.

Gastredner

Die Premierministerin von Bangladesch, Sheikh Hasina, führte in ihrer Ansprache unter dem Schlagruf „Gesundheit ist Wohlstand“ aus, dass sie Ziele für Gesundheit und Entwicklung anstrebe, die Bangladesch binnen der kommenden zehn Jahre zu einer Nation mittleren Einkommens machen sollten. Der Ko-Vorsitzende der Bill-und-Melinda-Gates-Stiftung Bill Gates forderte zusätzliche politische und finanzielle Unterstützung für Impfstoffe, um „bis 2020 zehn Millionen Menschenleben zu retten“.

Punkte von besonderem Interesse für die Europäische Region

Die WHO-Regionaldirektorin für Europa führte Gespräche mit den Delegationen aus:

  • Serbien, zum Thema gesundheitliche Nachteile für Roma-Gruppen,
  • Deutschland, zur Zukunft des Prozesses Umwelt und Gesundheit in Europa,
  • Portugal, zur Gesundheitssystemreform und zu positiven Auswirkungen neuer nationaler Gesetze gegen Tabakkonsum,
  • den Niederlanden, zum Partnerschaftsabkommen mit der WHO.

Der Direktor für Programm-Management beim WHO-Regionalbüro für Europa Dr. José Martin-Moreno legte dem Gesundheitsminister von Belarus einen Bericht zur aktuellen Lage und künftigen Richtung der Prävention von Brust- und Gebärmutterhalskrebs in seinem Land vor.

Delegierte aus Ländern der Region, hierunter Belarus, Deutschland, Island, Israel, Kasachstan, Luxemburg, Monaco, Republik Moldau, Polen, Schweden, Slowenien, Spanien, Ukraine und Usbekistan, ergriffen vor dem Plenum das Wort.