Surveillance-Netzwerk für Antibiotikaresistenzen auf gesamte Europäische Region ausgeweitet
Am 30. Oktober unterzeichnete das WHO-Regionalbüro für Europa mit dem Nationalen Institut für öffentliche Gesundheit und Umwelt (RIVM) in den Niederlanden und der Europäischen Gesellschaft für klinische Mikrobiologie und Infektionskrankheiten (ESCMID) eine Vereinbarung, mit der die Surveillance von Antibiotikaresistenzen auf alle Länder der Europäischen Region der WHO ausgeweitet wird.
Die Einrichtung des neuen Surveillance-Netzwerks für antimikrobielle Resistenzen in Zentralasien und Europa (CAESAR) ist ein zentrales Element des im September 2011 von den Mitgliedstaaten beschlossenen Aktionsplans zur Bekämpfung von Antibiotikaresistenzen in der Europäischen Region.
„Dies ist eine sehr starke Zusammenarbeit zwischen drei Partnern“, erklärte Zsuzsanna Jakab, WHO-Regionaldirektorin für Europa, bei der Unterzeichnung. „Mit dieser Vereinbarung werden ihre verschiedenen Surveillance-Kapazitäten zusammengeführt: Die ESCMID bringt ihren Sachverstand im Bereich der Diagnostik, das RIVM seine Kompetenz in der Epidemiologie und die WHO ihre Länderpräsenz und ihren Aktionsradius ein.“
„Wir wissen, wir können zusammenarbeiten, weil wir dies seit so vielen Jahren tun“, fügte Gunnar Kahlmeter, Präsident der ESCMID, hinzu.
Durch die Surveillance-Arbeit des Netzwerks CAESAR wird die über das Europäische Netzwerk zur Überwachung von Resistenzen gegen antimikrobielle Wirkstoffe (EARS-NET) durchgeführte Arbeit des Europäischen Zentrums für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) ergänzt. Um Datenvergleiche für die gesamte Europäische Region zu ermöglichen, wird sich das Netzwerk CAESAR in enger Zusammenarbeit mit dem ECDC der Methodik des EARS-NET bedienen.
Zum Abschluss der Unterzeichnungszeremonie merkte Andre van de Sande, Generaldirektor des RIVM, an: „Das RIVM ist stolz darauf, dass die Anstrengungen, die in den Aufbau des heutigen EARS-NET geflossen sind, nun auch bei der Entwicklung des Netzwerks CAESAR Früchte tragen werden.“
Die Zunahme und Ausbreitung von Bakterien, die gegen die zu ihrer Abtötung entwickelten Antibiotika resistent sind, stellen eine ernste Bedrohung für die Gesundheitssituation in der Europäischen Region der WHO dar. Eine Dokumentierung von Antibiotikagebrauch und Antibiotikaresistenzen ist entscheidend, da sie Gesundheitsfachkräften, Risikomanagern und Entscheidungsträgern die Evidenz an die Hand gibt, die sie zur Priorisierung ihrer Ressourcen und ihrer Anstrengungen zur Eindämmung von Antibiotikaresistenzen benötigen.