WHO spricht vor dem Europäischen Parlament über Bekämpfung von COVID-19
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Am 25. Juni sprachen der Generaldirektor der WHO, Dr. Tedros Adhanom Ghebreyesus, und der WHO-Regionaldirektor für Europa, Dr. Hans Henri P. Kluge, vor dem Ausschuss für Umweltfragen, öffentliche Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (ENVI) des Europäischen Parlaments über die globale Antwort auf COVID-19. Dabei hoben sie die Führungsrolle der Europäischen Union in dieser beispiellosen Zeit hervor und antworteten auf Fragen von Mitgliedern des Europäischen Parlaments.
„Die EU ist in einer einzigartigen Position, bei der Definition der „neuen Normalität“ als Teil des weltweiten Wiederaufbaus eine globale Führungsrolle einzunehmen“, erklärte Dr. Tedros, warnte die Parlamentarier aber auch, dass die Situation sich „global immer noch verschlechtert“.
Er fügte hinzu: „Im ersten Monat dieses Ausbruchs wurden der WHO weniger als 10 000 Fälle gemeldet. Im letzten Monat waren es fast vier Millionen Fälle. In dieser Woche werden wir wohl eine Gesamtzahl von zehn Millionen Fällen und 500 000 Todesfällen erreichen.“
Die Pandemie verdeutlicht, wie wichtig es ist, dass alle Ebenen des Staates, auch die kommunale Ebene, ihre Kapazitäten in den Bereichen Prävention, Bereitschaftsplanung und Sofortmaßnahmen ausbauen. Doch die Pläne für eine Erholung von COVID-19 und eine Verringerung der Gefahr künftiger Epidemien müssen schon vor der Früherkennung und der Bekämpfung von Krankheitsausbrüchen ansetzen. „Sie müssen auch unseren Fussabdruck in der Umwelt verkleinern, um schon an der Quelle die Gefahr zu verringern“, unterstrich Dr. Tedros.
Vor diesem Hintergrund begrüßte Dr. Tedros den mit dem Team Europa verfolgten Ansatz. Dies ist ein Versuch der EU, alle ihre externen Maßnahmen zu bündeln, um die Partner bei der Überwindung der Corona-Krise mit einem umweltverträglicheren Wiederaufbau zu unterstützen, der die Natur in unser Leben zurückbringt.
Dr. Tedros lobte auch die Weltweite Coronavirus-Krisenreaktion, eine Geberkampagne der EU, die bisher 9,8 Mrd. € gesammelt hat, doch unterstrich, es würden noch mehr Mittel benötigt.
Europäisches Arbeitsprogramm und Aktionsprogramm EU4Health
Dr. Kluge hob hervor, dass das Europäische Arbeitsprogramm mit dem Titel „Gemeinsam für mehr Gesundheit“ das Dreizehnte Allgemeine Arbeitsprogramm der WHO (GPW 13) und das Programm EU4Health der Europäischen Kommission unterstütze.
Dr. Kluge warnte die Parlamentarier auch vor einem möglichen Wiederanstieg der Fallzahlen in Europa und unterstrich, dass die Länder wachsam bleiben und weiterhin Vorsorgemaßnahmen ergreifen müssten. Dabei kündigte er an, dass die Europäische Region der WHO mit einer Maßnahmenüberprüfung begonnen habe, bei der sie Lehren sammle, um Handlungsoptionen für die Unterstützung der Länder bei der Vorbereitung auf den Herbst erstellen zu können.
Mit Blick auf die Lehren aus der Pandemie hob der Regionaldirektor hervor: „Auf eine starke primäre Gesundheitsversorgung gestützte Gesundheitssysteme bilden die Grundlage für Gesundheitssicherheit und die Verwirklichung einer allgemeinen Gesundheitsversorgung.“