Aids 2010: Herausforderung für die Region

19. Juli 2010

Die 18. internationale Aids-Konferenz findet vom 18.–23. Juli in Wien (Österreich) statt und zieht über 25 000 Interessierte an, die Fortschritte in Bezug auf den universellen Zugang zu Vorsorge, Behandlung, Pflege und Unterstützung begutachten und Lücken aufzeigen wollen. Die Konferenz wird sich auf Osteuropa konzentrieren, wo innerhalb der Europäischen Region die größten Anstrengungen vonnöten sind.

Die Zahl der neu diagnostiziertem HIV-Fälle steigt in der Europäischen Region der WHO von Jahr zu Jahr: 2008 wurden offiziell über 100 000 registriert. Während sich die Epidemie ausbreitet, besteht weiter eine Kluft zwischen dem westlichen und dem östlichen Teil der Region in Bezug auf den Zugang zu spezialisierten Diensten (etwa HIV-Tests und HIV-Beratung, anschließende Vorsorge, Behandlung, Pflege und Unterstützung), besonders für die stark gefährdete Menschen wie die Konsumenten von Injektionsdrogen.

Die Hauptübertragungswege für HIV sind zwischen den Ländern und Gebieten verschieden. Die häufigsten Übertragungswege sind der gemeinsame Gebrauch von Drogenbestecken und Sexualverkehr unter Männern (Osteuropa und Zentralasien) gefolgt von heterosexuellen Kontakten (Mittel- und Westeuropa). In der Statistik für die Europäische Region entfielen 2008 weiterhin die meisten neu aufgedeckten HIV-Fälle auf Männer und nur 35% auf Frauen. Die Epidemie ist besonders in der Russischen Föderation und der Ukraine weit verbreitet. In Osteuropa und Zentralasien stehen nach Schätzungen nur für 23% der bedürftigen Bevölkerung antiretrovirale Behandlungen zur Verfügung. Das ist immer noch eine der niedrigsten Raten in der Welt.

Das Regionalbüro hat ein Konzept für HIV-Tests und HIV-Beratung erstellt, mit dem Angebote für gefährdete Bevölkerungsgruppen unterstützt werden sollen.

Veranstaltungen des Regionalbüros bei Aids 2010

Als Beitrag zur Konferenz wird das Regionalbüro einen Workshop über Hindernisse für die Ausweitung der Angebote in Osteuropa und Zentralasien und eine Pressekonferenz zur Schärfung des Bewusstseins über die unterschiedlichen Behandlungsangebote in der Region veranstalten:

  • Workshop: Ausweitung von HIV-Tests und Beratung in Osteuropa und Zentralasien mit Betonung der gefährdeten Bevölkerungsgruppen, 14.30–18.00 Uhr, Dienstag, 20 Juli;
  • Pressekonferenz: Eine Epidemie – zwei Europas: 14.00 Uhr, Pressesaal 1, Mittwoch, 21 Juli.

Veranstaltungsort der Konferenz ist: Reed Messe Wien, Messeplatz 1, Wien, Österreich.