WHO-Bericht zufolge ist Rauchen weiterhin eine zentrale Herausforderung für die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen

WHO

Adolescents at school

Die jüngste Studie über das Gesundheitsverhalten von Kindern im schulpflichtigen Alter (HBSC) mit Schwerpunkt auf der Gesundheit und dem Wohlbefinden von Jugendlichen zeigt, dass das Rauchen von Zigaretten insbesondere unter 15-Jährigen weiterhin erschreckend weit verbreitet ist. In dieser Altersgruppe geben 15% der Jugendlichen an, mindestens einmal in den letzten 30 Tagen eine Zigarette geraucht zu haben, und nahezu jeder dritte Jugendliche erwähnt, Rauchen bereits einmal ausprobiert zu haben (27% der Mädchen und 29% der Jungen).

Ergebnisse verdeutlichen bedenkliche Trends

Während insgesamt gesehen seit 2014 ein geringer, aber ermutigender Rückgang des Konsums von Zigaretten bei Jugendlichen zu verzeichnen war, zeigt der Bericht einige alarmierende Trends auf:

  • Sowohl der lebenslange als auch der gegenwärtige Konsum von Zigaretten nehmen mit dem Alter drastisch zu. Im Alter von 11 Jahren haben 5% der Jungen und 2% der Mädchen bereits einmal geraucht. Diese Zahlen steigen jedoch im Alter von 15 Jahren auf 29% der Jungen und 27% der Mädchen. Auch die Zahl der gegenwärtigen Zigarettenraucher steigt von 2% unter Jungen und 1% unter Mädchen im Alter von 11 Jahren auf jeweils 15% bei beiden Geschlechtern im Alter von 15 Jahren.
  • Insgesamt ist das Rauchen von Zigaretten unter Jungen und Mädchen aller Altersgruppen ähnlich verbreitet.

Rauchen unter Jugendlichen: Einstieg und gesundheitliche Auswirkungen

Das Jugendalter ist eine kritische Zeit, in der die mit dem Substanzmissbrauch verbundenen Risiken besonders hoch sind. Das Rauchverhalten hat seinen Ursprung meist im Jugendalter. Die meisten Raucher hatten im Alter von 18 Jahren bereits ihre erste Zigarette geraucht oder waren zu diesem Zeitpunkt bereits abhängig. Im Vergleich zu Erwachsenen sind bei jungen Menschen weniger Zigaretten und weniger Zeit erforderlich, um eine Nikotinabhängigkeit zu entwickeln.

Die Belastung von Kindern und Jugendlichen durch Nikotin kann langfristige, schädliche Auswirkungen auf die Entwicklung ihres Gehirns haben. Darüber hinaus sind jugendliche Raucher durch Asthma und eine beeinträchtigte Lungenfunktion und beeinträchtigtes Lungenwachstum gefährdet. Ferner wird durch das Rauchen ihre körperliche Fitness sowohl im Hinblick auf ihre Leistungsfähigkeit als auch ihre Ausdauer verringert.

Ein Aufruf zum Handeln

Es gibt Hinweise darauf, dass die Kombination aus Maßnahmen zur Sensibilisierung der Öffentlichkeit und strengeren Handlungskonzepten zur Eindämmung des Tabakgebrauchs im Hinblick auf das Rauchverhalten von Jugendlichen in vielen Ländern und Gebieten Wirkung zu zeigen beginnt. Die Daten zeigen jedoch, dass das Rauchen von Zigaretten unter Jugendlichen nach wie vor weit verbreitet ist und weiterhin großer Handlungsbedarf besteht.

Das Rahmenübereinkommen der WHO zur Eindämmung des Tabakgebrauchs (WHO FCTC) hebt die Bedeutung von Strategien zur Verringerung der Nachfrage und des Angebots von Tabakprodukten hervor und bietet einen Rahmen für Maßnahmen zur Eindämmung des Tabakgebrauchs auf nationaler, regionsweiter und internationaler Ebene. Es gibt deutliche Hinweise darauf, dass diese Maßnahmen Kinder vor dem Einstieg ins Rauchen und anderen tabakbedingten Schäden schützen. Durch Investitionen in die Gesundheit der jüngeren Generationen sollten die Mitgliedstaaten das Ziel einer vollständigen Umsetzung aller Maßnahmen verfolgen, die in den Anwendungsbereich des WHO FCTC fallen.