Arbeitsgruppe Klimawandel und Gesundheit der Europäischen Region unterstützt Länder bei der Umsetzung der wichtigsten Verpflichtungen

WHO/J Creswick

Am 12. und 13. Juni 2018 traf sich die Arbeitsgruppe Klimawandel und Gesundheit (HIC) beim Europäischen Zentrum der WHO für Umwelt und Gesundheit (ECEH) in Bonn. An diesem Treffen nahmen nominierte Vertreter aus 25 Mitgliedstaaten in der Europäischen Region der WHO teil.

Auch Dr. Joy St John, Beigeordnete Generaldirektorin der WHO für Klimawandel und andere Gesundheitsdeterminanten, nahm an der Veranstaltung teil. Sie betonte, dass der Generaldirektor der WHO, Dr. Tedros Adhanom Ghebreyesus, das Thema Klimawandel und Gesundheit als weltweite Priorität erachte, und verwies diesbezüglich auf das jüngst auf der Weltgesundheitsversammlung angenommene Dreizehnte Allgemeine Arbeitsprogramm der WHO 2019–2023 (GPW 13).

Die HIC ist eine Arbeitsgruppe des Prozesses Umwelt und Gesundheit in Europa. Sie wurde 2012 von der Europäischen Sonderarbeitsgruppe Umwelt und Gesundheit eingerichtet, um den Schutz der Gesundheit vor den negativen Folgen des Klimawandels zu fördern. Die HIC fördert den Dialog und die Zusammenarbeit zwischen den Mitgliedstaaten in der Europäischen Region und anderen maßgeblichen Akteuren sowie die Kommunikation und Umsetzung der Verpflichtungen zum Schutz der Gesundheit vor den negativen Folgen des Klimawandels.

Die sich wandelnde Rolle der HIC

Auf der Sechsten Ministerkonferenz Umwelt und Gesundheit, die vom 13. bis 15. Juni 2017 in Ostrava (Tschechien) stattfand, verpflichteten sich die Mitgliedstaaten zur Entwicklung nationaler Handlungskataloge für Umwelt und Gesundheit in sieben vorrangigen Bereichen, darunter Klimawandel und Gesundheit. Die HIC agiert als Katalysator für die Förderung, Umsetzung und Überwachung der Fortschritte, die im Hinblick auf die im Jahr 2017 in der Erklärung von Ostrava eingegangenen Verpflichtungen auf internationaler, nationaler und subnationaler Ebene erzielt werden.

Maßnahmen im Bereich Klimawandel und Gesundheit müssen umfassend, kohärent, abgestimmt und evidenzbasiert sein. Gleichzeitig sollten die Handlungskataloge die bereits erzielten Fortschritte bzw. die im Rahmen der Umsetzung anderer Verpflichtungen möglichen Fortschritte berücksichtigen, einschließlich jener, die unter die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung und das Pariser Klimaschutzabkommen fallen.

Die Tagung in Bonn bot Gelegenheit für eine weitere Unterstützung der Arbeit der Mitgliedstaaten zur Entwicklung nationaler Handlungskataloge, für eine Bestandsaufnahme der konzeptionellen Entwicklungen, für einen Erfahrungsaustausch und für die Identifizierung vorrangiger Themen und Maßnahmen zur Förderung der Umsetzung der in Ostrava eingegangenen Verpflichtungen im Bereich Klimawandel und Gesundheit.

Darüber hinaus diente die Veranstaltung dazu, die Mitgliedstaaten über die Ergebnisse des gemeinsamen Projekts der WHO und der Europäischen Kommission zur Bekämpfung der Auswirkungen des Klimawandels auf die Gesundheit zu informieren, die gemeinsame Initiative der WHO und des Rahmenübereinkommens der Vereinten Nationen über Klimaänderungen zur Entwicklung von Länderprofilen im Bereich Klimawandel und Gesundheit zu starten und die laufende Aktualisierung der Empfehlungen der WHO für Gesundheitsaktionspläne für Hitzeperioden voranzutreiben.

Die Tagungsteilnehmer begrüßten einen neuen Ko-Vorsitzenden, Dr. Luc Tsachoua, vom belgischen Föderalen Öffentlichen Dienst Volksgesundheit, Sicherheit der Nahrungsmittelkette und Umwelt. Dr. Tsachoua teilt sich das Amt mit der amtierenden Dr. Jutta Litvinovitch vom deutschen Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit. Die Delegierten dankten dem scheidenden Ko-Vorsitzenden Prof. Patrick Rampal vom Wissenschaftszentrum Monaco für sein langjähriges Engagement und die Vertretung der Gruppe in internationalen Gremien.

Seit nahezu zwei Jahrzehnten steht das ECEH bei der evidenzbasierten Politikgestaltung zum Schutz der Bevölkerung vor den gesundheitlichen Auswirkungen des Klimawandels in vorderster Linie. Es unterstützt die Mitgliedstaaten bei der Bewertung der Gefährdung durch den Klimawandel und dessen Folgen, bei der Verbesserung der Surveillance in Bezug auf durch den Klimawandel begünstigte Vektorkrankheiten und bei der Verbesserung der Bereitschaftsplanung und von Gegenmaßnahmen für Extremereignisse wie Hitzewellen und Überschwemmungen. Die Einrichtung der Arbeitsgruppe Klimawandel und Gesundheit bietet ein regelmäßiges Forum für einen effektiven Austausch über das fachliche Know-how, das in der Europäischen Region kontinuierlich aufgebaut wird.