Umwelt schützen, Gesundheit schützen: Weltumwelttag 2018

WHO

Der Weltumwelttag 2018 steht unter dem globalen Thema „Kampf dem Plastikmüll“. Ziel ist es, das Konsumverhalten der Menschen durch folgenden Appell zu verändern: „Lehne ab, was sich nicht wiederverwenden lässt“.

Heute ist Weltumwelttag. Jedes Jahr sterben aufgrund der Umweltverschmutzung in der Europäischen Region mindestens 1,4 Mio. Menschen vorzeitig, was mindestens 15% aller Todesfälle entspricht. Insgesamt büßen die Bürger der Europäischen Region durch Umweltgefahren jährlich 50 Mio. gesunde Lebensjahre ein.

Umweltbedingte Risikofaktoren sind in der Europäischen Region für rund 26% aller ischämischen Herzerkrankungen, 25% aller Schlaganfälle und 17% aller Krebserkrankungen verantwortlich. Luftverschmutzung ist der tödlichste Umweltfaktor in der Europäischen Region. Weitere umweltbedingte Risikofaktoren sind chemische Verunreinigungen und unsicheres Trinkwasser, schlechte sanitäre Verhältnisse, Unfallverletzungen, Berufsrisiken und Lärm.

Verbesserung von Umwelt und Gesundheit

Das Europäische Zentrum der WHO für Umwelt und Gesundheit (ECEH) in Bonn unterstützt Länder und Partnerorganisationen bei der Bestimmung von Handlungskonzepten und Maßnahmen zugunsten von Umwelt und menschlicher Gesundheit und bedient sich dabei der besten verfügbaren Evidenz. Große Chancen liegen in der Veränderung des Konsumverhaltens und in gesundheitsförderlichen Ansätzen in den Bereichen Energie, Verkehr, Wohnungswesen, Städtemanagement und Landwirtschaft sowie im Gesundheitswesen selbst.

Darüber hinaus unterstützt das ECEH die Mitgliedstaaten in der Europäischen Region bei der Umsetzung der gesundheitlichen und umweltbezogenen Aspekte der Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDG). Die mit Gesundheit und Wohlbefinden verknüpften umweltbezogenen und berufsbedingten Faktoren sind zugleich Folgen, Determinanten und Katalysatoren einer nachhaltigen Entwicklung.

Plastik und die Kreislaufwirtschaft

Ein Beispiel dafür, wie eine Veränderung des Konsumverhaltens auch zur Verbesserung der Umwelt beitragen kann, ist die Verwendung und Entsorgung von Plastik. Der Weltumwelttag 2018 steht unter dem globalen Thema „Kampf dem Plastikmüll“. Ziel ist es, das Konsumverhalten der Menschen durch folgenden Appell zu verändern: „Lehne ab, was sich nicht wiederverwenden lässt“.

Jedes Jahr werden in den EU-Ländern 25 Mio. Tonnen Plastikmüll erzeugt; davon werden weniger als 30% zur Wiederverwertung gesammelt. Um dieses Problem anzugehen, hat die EU im Januar dieses Jahres erstmals im Rahmen des im Jahr 2015 verabschiedeten Kreislaufwirtschaftspakets eine Strategie für Kunststoffe verabschiedet. Ziel einer Kreislaufwirtschaft ist es, den Ressourceneinsatz und Energieverbrauch zu drosseln und die Abfallmengen zu verringern, während gleichzeitig Wiederverwertung, langlebige Konstruktion, Instandhaltung und Reparatur gefördert werden.

Im Oktober 2017 veranstaltete das ECEH in Bonn eine Tagung zum Thema „Kreislaufwirtschaft trifft Umwelt und Gesundheit – Chancen und Risiken“. Im Rahmen dieser Veranstaltung sollten die mit der Kreislaufwirtschaft befassten Hauptpartner und -akteure in die Debatten der Gesundheitspolitik einbezogen und mit der Festlegung einer einheitlichen Position in Bezug auf das Gesundheitswesen der Länder der Europäischen Region begonnen werden.

In Zusammenarbeit mit ihren Partnerorganisationen und den maßgeblichen Akteuren wird die WHO auch in Zukunft weitere Untersuchungen in diesem Bereich anstellen. Im Laufe des Jahres 2018 wird die WHO einen Sachstandsbericht über die Kreislaufwirtschaft und ihre Bedeutung für die menschliche Gesundheit vorlegen.