Das Gesunde-Städte-Netzwerk der Europäischen Region der WHO: eine bürgernahe Reaktion auf die COVID-19-Pandemie
Angesichts der weltweiten Ausbreitung von COVID-19 sind manche Städte zu nationalen Epizentren der Pandemie geworden, die durch ihre Bevölkerungsdichte und ihre Verkehrsnetze eine Beschleunigung der Ausbreitung und Übertragung des Virus bewirken. Weltweit und in der Europäischen Region der WHO sind Kommunalverwaltungen und andere örtliche Organisationen entscheidende Akteure bei wirksamen Gegenmaßnahmen und stehen in vielen Ländern an vorderster Front bei der Eindämmung der Epidemie. Neben ihrer Zuständigkeit für die Einführung von Maßnahmen zur Verringerung des Infektionsrisikos sowie als beratende Instanz haben Kommunalbehörden auch einen leichten Zugang zur örtlichen Bevölkerung und damit beste Voraussetzungen, um bei der Abfederung der schlimmsten langfristigen ökonomischen und sozialen Folgen von Maßnahmen der räumlichen Distanzierung unterstützende Anleitung zu geben.
- Städte sind oft nationale und internationale Epizentren der COVID-19-Pandemie: Städte spielen eine zentrale Rolle bei der Übertragung von Mensch zu Mensch und als Ausgangspunkte für eine weitere landesweite Übertragung durch den nationalen und internationalen Handels- und Reiseverkehr. Außerdem sind sie oft besonders anfällig für eine Überlastung der Gesundheitsversorgung.
- Städte sind die staatliche Ebene, die den Menschen am nächsten ist: Städtische Verwaltungen haben den engsten Kontakt mit den Menschen, auch mit den anfälligsten Gruppen. Sie sind ein zusätzlicher Ansatzpunkt für die Erreichung und Einbeziehung von Menschen als Teil der Lösung: durch gezielte Risikokommunikation und gesundheitsbezogene Botschaften und Empfehlungen und durch Leitlinien von den nationalen Gesundheitsbehörden wie auch der WHO.
- Städte sind operationelle Partner der nationalen Regierungen: Sie sind zentrale Akteure in der nationalen Bereitschafts- und Reaktionsplanung, wesentliche Dienstleister und spielen eine zentrale Rolle bei der Schaffung einer nachhaltigen Zukunft.
Das Gesunde-Städte-Netzwerk der Europäischen Region der WHO ist ein maßgeblicher Partner des WHO-Regionalbüros für Europa bei der Unterstützung der Mitgliedstaaten und ihrer Städte und Kommunen. Es ist ein Forum für den Wissens- und Erfahrungsaustausch, die Förderung von Solidarität und die Koordinierung der Unterstützung in Städten in der gesamten Europäischen Region. Es ist auch ein Vehikel für die Unterstützung der Umsetzung von Empfehlungen der WHO und der nationalen Behörden in den Städten sowie von Reaktionsplänen auf nationaler und regionsweiter Ebene (z. B. dem Strategieplan der WHO für Vorsorge- und Bekämpfungsmaßnahmen) und von nationalen Bereitschafts- und Reaktionsplänen. Nationale Gesunde-Städte-Netzwerke agieren auch als Partner im Rahmen ihrer jeweiligen nationalen Gegenmaßnahmen.
Es gibt in Städten in der gesamten Europäischen Region zahlreiche Beispiele für vorbildliche Praxis, die in den Berichten der mit COVID-19 befassten Tagungen des Gesunde-Städte-Netzwerks der Europäischen Region festgehalten sind, die nachstehend zusammen mit anderen Quellen aufgeführt sind.