Ethische Kriterien für den Einsatz nicht dokumentierter Behandlungsformen gegen Ebola

 Angesichts der besonderen Umstände des Ebola-Ausbruchs in Westafrika erscheint es unter gewissen Voraussetzungen ethisch vertretbar, unerprobte Therapien anzuwenden, deren Wirksamkeit und möglichen unerwünschten Folgen noch unbekannt sind.   

Dies war die wichtigste Schlussfolgerung einer Podiumsdiskussion mit medizinethischen und wissenschaftlichen Experten, welche die WHO am 11. August über die ethische Bedeutung des Einsatzes undokumentierter Behandlungsformen gegen den aktuellen Ebola-Ausbruch veranstaltete.

Vorausgesetzt für den Einsatz würden unter anderem: Transparenz in Bezug auf alle Versorgungsaspekte, Einwilligung nach Aufklärung, Entscheidungsfreiheit, Vertraulichkeit, Wahrung der Menschenwürde und Einbeziehung der Gesellschaft.

Bis zum 9. August 2014 hatten Guinea, Liberia, Nigeria und Sierra Leone 1848 Ebola-Fälle gemeldet (1176 bestätigt, 486 wahrscheinlich, 186 vermutlich), darunter 1013 Fälle mit tödlichem Ausgang. Der bislang größte registrierte Ebola-Ausbruch hat zur experimentellen Anwendung von Therapien geführt, mit denen Leben von Patienten gerettet werden sollten.