Neues Kompetenzzentrum zur Bereitschaftsplanung für humanitäre und gesundheitliche Notlagen in Istanbul eingeweiht


© WHO / © Ministry of Health, Turkey


Virtuelle Bandzerschneidung zur Eröffnung des neuen Europäischen Zentrums der WHO zur Bereitschaftsplanung für humanitäre und gesundheitliche Notlagen in Istanbul. Der WHO-Regionaldirektor für Europa, Dr. Hans Henri P. Kluge, und der Gesundheitsminister der Türkei, Dr. Fahrettin Koca.

Am 10. September 2020 wurde das Kompetenzzentrum der WHO zur Bereitschaftsplanung für humanitäre und gesundheitliche Notlagen auf einer virtuellen Bandzerschneidungszeremonie eingeweiht, an der in Istanbul der Gesundheitsminister der Türkei, Dr. Fahrettin Koca, und in Kopenhagen der WHO-Regionaldirektor für Europa, Dr. Hans Henri P. Kluge, teilnahm. Weiterhin beteiligt waren Dr. Dorit Nitzan, Direktorin für gesundheitliche Notlagen beim WHO-Regionalbüro für Europa, sowie eine Reihe von Würdenträgern und von höheren Vertretern des Regionalbüros, des Länderbüros der WHO in der Türkei, der Familie der Vereinten Nationen und der Regierung der Türkei. Moderiert wurde die Zeremonie in den neuen Räumlichkeiten in Istanbul von Dr. Irshad Shaikh, dem kommissarischen Repräsentanten der WHO in der Türkei.

„Wir eröffnen dieses Zentrum zu einer Zeit, in der die Welt einer beispiellosen Pandemie gegenübersteht. Doch angesichts dieser Herausforderung dient die Geburt dieses neuen ausgelagerten Fachzentrums auch als Symbol eines gleichermaßen bemerkenswerten menschlichen Durchhaltevermögens sowie der Hoffnung, dass wir gemeinsam, durch Solidarität – in der Europäischen Region und weltweit –, dieses Virus besiegen können und werden“, erklärte Dr. Kluge.

Er fügte hinzu: „Die Türkei ist in erheblichem Maße durch Erdbeben und andere Naturkatastrophen gefährdet, ein Land, das sich ein starkes Katastrophenmanagement und die Widerstandsfähigkeit seiner Gesellschaft zum Ziel gesetzt hat und das besonderen Wert darauf legt, Gastland für dieses ausgelagerte Fachzentrum für Bereitschaftsplanung zu sein.“ Dr. Kluge dankte seiner Exzellenz Präsident Erdogan und Gesundheitsminister Dr. Koca für ihre Führungskompetenz und Unterstützung.

„Unsere Beziehungen zur WHO, unserer engsten Partnerin in der Gesundheitspolitik, entwickeln sich auch weiter zunehmend in vielfältiger und vielschichtiger Weise. Dieses neue Büro wird in Arbeitsbereichen wie der Reaktion auf humanitäre Krisen in der Europäischen Region, der Prävention und Bewältigung von Notlagen, sowie Risikomanagement und Kapazitätsaufbau tätig werden, insbesondere mit Blick auf COVID-19, von dem die gesamte Welt betroffen ist,“ sagte Dr. Koca bei der Eröffnung.

Das Europäische Fachzentrum der WHO für humanitäre und gesundheitliche Notlagen

Dieser neueste Zuwachs zur Familie des WHO-Regionalbüros für Europa ist das sechste ausgelagerte Fachzentrum in der Europäischen Region. Das von der türkischen Regierung eingerichtete Fachzentrum in Istanbul wird als Kompetenzzentrum der Europäischen Region zur Bereitschaftsplanung für Notlagen dienen und technischen Sachverstand zur Verbesserung des Kapazitätsaufbaus und zur Operationalisierung ausgewählter Kernkapazitäten im Rahmen der Internationalen Gesundheitsvorschriften (2005) beisteuern.

In Zusammenarbeit mit Regierungen und anderen Partnern wie wissenschaftlichen Einrichtungen und Forschungsinstitutionen aus der gesamten Region wird das Zentrum auch den Ausbau zwischenstaatlicher Partnerschaften und die Stärkung der Widerstandsfähigkeit der Bevölkerung anstreben und die Institutionalisierung von dem Stand der Technik entsprechenden Erkenntnissen und vorbildlichen Praktiken innerhalb von wie auch zwischen Mitgliedstaaten fördern. Dies wird durch Schulungen und Simulationsübungen sowie angewandte Forschung im Bereich von gesundheitlichen Notlagen und Katastrophenmanagement erreicht, die sich am Sendai-Rahmen für Katastrophenvorsorge (2015–2030) orientieren.

„Der breit gefächerte Sachverstand und die vielfältigen Erfahrungen der Türkei im Umgang mit akuten und langwierigen gesundheitlichen Notlagen werden zusammen mit ihrem Geist globaler Solidarität von unschätzbarem Wert bei der Beförderung der Arbeit dieses Zentrums sein, das von Experten des türkischen Gesundheitsministeriums tatkräftig unterstützt wird“, lautete Dr. Shaikhs Fazit.