Fachübergreifendes Instrumentarium als Orientierungshilfe für die Mitgliedstaaten für den Fahrplan zur Umsetzung der SDG
Auf einer Fachtagung wurde die Entwicklung eines Instrumentariums erfolgreich vorangetrieben, das den Mitgliedstaaten als Orientierungshilfe für Maßnahmen zur Verwirklichung von Gesundheit, Chancengleichheit und Wohlbefinden für alle Menschen jeden Alters im Rahmen der Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDG) dienen soll. Die zweitägige Tagung fand am 18. und 19. Januar 2018 in Kopenhagen statt.
Auf der 67. Tagung des WHO-Regionalkomitees für Europa im September 2017 stimmten die Mitgliedstaaten aus der Europäischen Region dem Fahrplan zur Umsetzung der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung auf der Grundlage des Rahmenkonzepts „Gesundheit 2020“ zu. Nun befinden sich die Mitgliedstaaten in einer einzigartig günstigen Position, um die Agenda 2030 wirksam umzusetzen.
Die Tagung in Kopenhagen veranschaulichte, wie der Fahrplan auch über 2020 hinaus als Katalysator für grundlegende Veränderungen im Bereich der öffentlichen Gesundheit und der Gesundheitssysteme in der Europäischen Region wirken kann. Beteiligt waren Experten, die nationale und regionale Regierungen sowie Gesundheitsbehörden, Wissenschaft und Zivilgesellschaft vertraten.
„Es ist, wie wenn man ein Instrument in einem Orchester spielt“, erklärte Dr. Piroska Östlin, Leiterin der Abteilung Politikgestaltung und -steuerung für Gesundheit und Wohlbefinden beim WHO-Regionalbüro für Europa. „Jeder von uns hat eine wichtige und einzigartige Rolle. Aber wir können nur dann etwas ändern, z. B. am Tempo, wenn wir harmonisch und als Einheit zusammen spielen.“
Instrumentarium zur Einführung der SDG auf der Länderebene
Auf der Tagung erörterten die Experten wichtige fachliche Aspekte hinsichtlich der Entwicklung und Anwendung des Instrumentariums. Dieses soll zentrale Bereiche wie Gesundheitssysteme, Gleichstellung und Menschenrechte, Politiksteuerung, nationale Gesundheitspolitik, Umwelt und Gesundheit, Öffentlichkeitsarbeit, gesundheitliche Notlagen, öffentliche Gesundheit sowie kommunale und regionale Umsetzungsmechanismen umfassen.
„Auf der Tagung wurde die generelle Bedeutung der Berücksichtigung von Querschnittsthemen und der Sicherstellung kohärenter Maßnahmen unterstrichen, und zwar gleichermaßen in Bezug auf Menschenrechte, Gleichstellung und Politiksteuerung“, sagte Dr. Bettina Menne, Koordinatorin des Programms Gesundheit und nachhaltige Entwicklung bei der WHO.
Die Experten schlugen einen kreativen Ansatz vor, in dem festgelegt wird, wie die bereits vorhandenen fachlichen Instrumente in neuer Weise und in neuen Kontexten möglichst wirksam genutzt werden können, und der Kooperation und Innovation bei der Erschließung neuer Ressourcen und bei der Entwicklung neuer Instrumente fördert. Dies wird dafür sorgen, dass die Mitgliedstaaten über alles verfügen, was sie zur Umsetzung der SDG benötigen.
Die Experten berichteten auch von ihrer gegenwärtigen Arbeit an vorhandenen oder geplanten Instrumenten – mit folgenden Schwerpunkten:
- eine Analyse der quantitativen Fortschritte in Bezug auf die gesundheitsbezogenen Indikatoren der SDG;
- eine Bewertung der freiwilligen nationalen Untersuchungen und ihrer Ausrichtung an dem Fahrplan;
- konkrete Beispiele für Maßnahmen der Umsetzung in den Ländern;
- Entwicklungen in der Europäischen Union;
- Beteiligung der Jugend;
- Maßnahmen für mehr Gesundheit in allen SDG und gesundheitsbezogenen Zielvorgaben; und
- die Stärkung der Gesundheitssysteme im Bereich der SDG.
Zum Abschluss der Tagung einigten sich die Experten auf einen Grundriss für das Instrumentarium sowie auf die wichtigsten Zielgruppen und Inhalte und erörterten das weitere Vorgehen. Das Instrumentarium wird der 68. Tagung des Regionalkomitees im September 2018 als Hintergrunddokument vorgelegt.