Neue Ausgabe des Panorama: Senkung der Krankheitslast aufgrund nichtübertragbarer Krankheiten in der Europäischen Region

WHO

Die neue Ausgabe des Public Health Panorama ist der hochaktuellen Thematik der nichtübertragbaren Krankheiten und den Fortschritten bei ihrer Bekämpfung in der Europäischen Region der WHO gewidmet.

Die darin enthaltenen Artikel befassen sich mit geografisch und thematisch vielfältigen Themen – von einer Analyse des Tabakkonsums in der Russischen Föderation und den Bemühungen um die Eindämmung der steigenden Flut nichtübertragbarer Krankheiten in Deutschland bis hin zur Prävention von Muskel-Skelett-Erkrankungen in England und der verbesserten Überwachung in Bezug auf die Umsetzung der Alkoholpolitik in Estland.

Andere Berichte befassen sich mit den vom Rahmenübereinkommen der WHO zur Eindämmung des Tabakgebrauchs (WHO FCTC) inspirierten Erfolgen der Handlungskonzepte zur Eindämmung des Tabakgebrauchs in der Europäischen Region; den in Portugal erzielten Fortschritten bei der Verwirklichung der auf nichtübertragbare Krankheiten bezogenen Zielvorgabe der Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDG); den Maßnahmen der Alkoholindustrie zur Reduzierung des schädlichen Alkoholkonsums in der Region; Barrieren und Kapazitäten für die Prävention von Adipositas im Kindesalter in 12 Mitgliedstaaten der Europäischen Union; sowie einem Fortschrittsbericht über die Arbeit auf dem Weg zur Erreichung der ersten zeitgebundenen Verpflichtung der Vereinten Nationen zur Surveillance nichtübertragbarer Krankheiten in der Region.

Neben Artikeln und Berichten enthält diese Ausgabe darüber hinaus ein umfassendes Interview mit Dr. Veronika Skvortsova, der Gesundheitsministerin der Russischen Föderation. Sie bietet nicht nur wichtige Einblicke in die gegenwärtige Lage im Hinblick auf nichtübertragbare Krankheiten in der Russischen Föderation, sondern geht auch auf die Rolle ein, die das Land als einer der maßgeblichen Akteure und Geber derzeit bei der Umsetzung der globalen Agenda im Bereich nichtübertragbare Krankheiten spielt. „Nichtübertragbare Krankheiten sind die führende Todesursache sowohl in der Russischen Föderation als auch weltweit. Es ist daher kein Zufall, dass die Bekämpfung der nichtübertragbaren Krankheiten zu den obersten Prioritäten unserer Regierung sowohl in der Außen- als auch in der Innenpolitik gehört“, erklärt Dr. Skvortsova.

Nichtübertragbare Krankheiten sind gegenwärtig für die überwiegende Mehrzahl der Todesfälle und Behinderungen in der Europäischen Region verantwortlich. Die Europäische Region nimmt beim Kampf gegen nichtübertragbare Krankheiten schon lange eine führende Rolle ein, und sie ist die einzige Region, die aktuell auf dem besten Weg ist, die Zielvorgabe 3.4 der SDG zu verwirklichen: „Bis 2030 die Frühsterblichkeit aufgrund von nichtübertragbaren Krankheiten durch Prävention und Behandlung um ein Drittel senken und die psychische Gesundheit und das Wohlergehen fördern“. Doch auch wenn die Erfolgsraten bei der Senkung der Krankheitslast aufgrund nichtübertragbarer Krankheiten in der Region Anlass zu vorsichtigem Optimismus geben, sind die Fortschritte ungleich verteilt, sowohl zwischen den Ländern als auch in den Ländern selbst und zwischen verschiedenen Risikogruppen.

Die Senkung der Krankheitslast aufgrund nichtübertragbarer Krankheiten ist eine der Hauptprioritäten der Region.

Dies zeigt sich auch in der Agenda von „Gesundheit 2020“, den gesundheitsbezogenen SDG und dem Dreizehnten Allgemeinen Arbeitsprogramm der WHO (2019–2023) mit seiner ehrgeizigen „dreifachen Milliarden-Zielmarke“ (1 Milliarde Menschen mehr erhalten Zugang zur Gesundheitsversorgung, 1 Milliarde Menschen mehr werden wirksamer vor gesundheitlichen Notlagen geschützt und 1 Milliarde Menschen mehr erleben eine Verbesserung von Gesundheit und Wohlbefinden). Vor Kurzem wurde durch einen großzügigen freiwilligen Beitrag der Russischen Föderation die Einrichtung des Europäischen Büros der WHO zur Prävention und Bekämpfung nichtübertragbarer Krankheiten in Moskau als ein Innovationsmotor im Kampf gegen nichtübertragbare Krankheiten ermöglicht.
Nichtübertragbare Krankheiten haben hohen Stellenwert auf der globalen Agenda

Nichtübertragbare Krankheiten haben weltweit einen hohen Stellenwert auf der politischen Tagesordnung: so finden im September 2018 zwei entscheidende Tagungen zu dieser Thematik statt. Die 68. Tagung des WHO-Regionalkomitees für Europa in Rom befasst sich u. a. mit den Themen Gesundheit und Wohlbefinden von Männern in der Europäischen Region, Prävention und Bekämpfung nichtübertragbarer Krankheiten, Bewegungsförderung und Stärkung der Umsetzung des Tabakrahmenübereinkommens. Die andere wichtige Veranstaltung ist die dritte Tagung der Vereinten Nationen auf hoher Ebene zum Thema nichtübertragbare Krankheiten am 27. September in New York. An dieser werden hochrangige nationale und internationale Vertreter teilnehmen, um eine umfassende Bestandsaufnahme der globalen und nationalen Fortschritte bei der Ergreifung von Maßnahmen zum Schutz der Menschen vor einem vorzeitigen Tod aufgrund nichtübertragbarer Krankheiten zu erstellen.