Subregionale Tagung der Länder Südosteuropas zur verstärkten Umsetzung des Rahmenübereinkommens der WHO zur Eindämmung des Tabakgebrauchs
Tirana (Albanien), 18.–20. November 2015
Nichtübertragbare Krankheiten sind für die Gesundheitspolitik der Länder Südosteuropas (SEE) eine der größten Herausforderungen. Daher ist eine der wichtigsten Aufgaben dieser Gruppe die vollständige Umsetzung des Rahmenübereinkommens der WHO zur Eindämmung des Tabakgebrauchs, das alle SEE-Länder bereits ratifiziert haben. Es trat schon vor zehn Jahren (2005) in Kraft, doch erfolgt die Umsetzung seiner Bestimmungen aus einer Reihe von Gründen verhältnismäßig schleppend.
Beschleunigte Umsetzung und Maßnahmen zur Selbstbefähigung (MPOWER)
Die strategische Unterstützung der SEE-Länder in der Eindämmung des Tabakgebrauchs soll in den kommenden Jahren verstärkt werden, insbesondere durch die beschleunigte Umsetzung des Rahmenübereinkommens und durch Maßnahmen zur Selbstbefähigung (MPOWER). Den Startschuss wird eine subregionale Tagung geben, welche die WHO vom 18. bis 20. November 2015 in Tirana (Albanien) einberuft und auf der die Eindämmung des Tabakgebrauchs in den SEE-Ländern erörtert und ein Aktionsplan vereinbart werden sollen. Teilnehmen werden Vertreter der Länder des SEE-Gesundheitsnetzwerks und Sloweniens, des Rahmenübereinkommens und der WHO sowie internationale Berater.
Eine vollständige Umsetzung des Rahmenübereinkommens will die WHO auch durch MPOWER fördern. Es enthält Maßnahmen für die Länderebene zur wirksamen Reduktion der Tabaknachfrage durch Interventionen (die das Rahmenübereinkommen vorsieht). MPOWER enthält sechs Komponenten:
- Überwachung von Tabakkonsum und Präventionskonzepten
- Schutz der Bürger vor Tabakrauch
- Unterstützung der Tabaksabstinenz
- Warnung vor den Gefahren des Tabakkonsums
- Beschränkungen für Werbung, Verkaufsförderung und Sponsoring
- Erhöhung der Tabaksteuern.
Den Tabakkonsum hinter uns lassen
2013 bekannten sich die Länder aus der Europäischen Region mit der Erklärung von Aschgabat über die Prävention und Bekämpfung nichtübertragbarer Krankheiten im Kontext von Gesundheit 2020 zur vollständigen Umsetzung des Rahmenübereinkommens in der Europäischen Region und zum freiwilligen globalen Ziel für den Tabakkonsum im Jahr 2025. Der Fahrplan für eine wirksamere Umsetzung des Rahmenübereinkommens der WHO zur Eindämmung des Tabakgebrauchs in der Europäischen Region (2015–2025) sieht vor, dass die Europäische Region frei wird von tabakbedingter Morbidität, Mortalität und Abhängigkeit und dass sie den Tabakkonsum hinter sich lässt.
Hintergrund
Das SEEHN ist ein politisches und institutionelles Forum, das von den Regierungen Albaniens, Bosnien und Herzegowinas, Bulgariens, der ehemaligen jugoslawischen Republik Mazedonien, Kroatiens, Montenegros, der Republik Moldau, Rumäniens und Serbiens mit der Zielsetzung geschaffen wurde, Frieden, Versöhnung und Gesundheit in der Region zu fördern. 2011 wurde Israel als elftes Mitglied in das Netzwerk aufgenommen. Im Rahmen eines von der norwegischen Regierung unterstützten Projekts wurden 2005 und 2006 in allen Mitgliedstaaten des SEEHN Maßnahmen zur Eindämmung des Tabakgebrauchs initiiert.