Grippe-Sensibilisierungskampagne 2020
5.–9. Oktober 2020
COVID-19 wird auch während der Grippesaison 2020/2021 zirkulieren. Deshalb ist es umso wichtiger, Influenza-Ausbrüche so weit wie möglich zu vermeiden, da sie die ohnehin schon stark beanspruchten Gesundheitssysteme noch weiter belasten würden. Nach Schätzungen erkranken jährlich 5% bis 15% der Bevölkerung an Influenza – eine erhebliche Belastung.
Impfungen sind die wirksamste Maßnahme zur Verhinderung schwerer Krankheitsverläufe, aber ihre Wirksamkeit kann von Jahr zu Jahr unterschiedlich ausfallen. Die nun schon zum achten Mal durchgeführte Grippe-Sensibilisierungskampagne beginnt im Oktober, zu Beginn der Impfzeit in den Ländern der Europäischen Region der WHO. Die Kampagne zielt darauf ab, die Akzeptanz der saisonalen Grippeimpfung in den Bevölkerungsgruppen zu erhöhen, die sie am meisten benötigen.
Die Zielsetzung der Kampagne besteht darin, die Menschen in der gesamten Europäischen Region zu mündigen Entscheidungen zu befähigen, die ihnen die Vermeidung einer Grippeinfektion während der Saison 2020/2021 ermöglichen, um
- Krankheits- und Todesfälle sowie die Folgen für das Gesundheitssystem,
- die Ausbreitung von Antibiotikaresistenzen und
- den auslaugenden Effekt der Pandemiebekämpfung weitestgehend zu vermeiden.
Da Grippeimpfstoffe nicht in allen Mitgliedstaaten ausreichend vorhanden sind, wird den Ländern empfohlen, bei der Vergabe die am stärksten gefährdeten Gruppen vorrangig zu berücksichtigen. Die Grippe-Sensibilisierungskampagne soll die Mitgliedstaaten bei der Förderung von Impfmaßnahmen für die vorrangigen Gruppen – Gesundheitspersonal und ältere Menschen – unterstützen. Das Gesundheitspersonal trägt ein erhöhtes Infektionsrisiko in Bezug auf COVID-19, und für ältere Menschen steigt die Gefahr eines schweren Krankheitsverlaufs.
Dort, wo es die Impfstoffvorräte erlauben, sollten auch weiter Impfungen für andere Gruppen wie Schwangere, Kleinkinder und Menschen mit Vorerkrankungen angeboten werden, die alle in Bezug auf Komplikationen der Influenza ein erhöhtes Risiko tragen.
Ferner soll die Kampagne für andere Interventionen wie Hand- und Atemhygiene werben.