Earthquake in Abruzzo Region of Italy Earthquake in Abruzzo Region of Italy

WHO unterstreicht am Weltgesundheitstag Bedeutung sicherer Krankenhäuser


Kopenhagen, 8. April 2009

Während die Rettungskräfte weiter in den Trümmern suchen, wird das volle Ausmaß des Erdbebens und seiner Nachbeben in der Stadt L’Aquila und den umliegenden Dörfern allmählich deutlich. Nach neuesten Meldungen des Ministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales und des Präsidenten der Region Abruzzen kamen bei dem Beben insgesamt 251 Menschen ums Leben, 1179 wurden verletzt. Etwa 25 000 Menschen haben ihre Zuhause verloren und sind vorübergehend obdachlos.

„Unser Mitgefühl gilt den Betroffenen des Erdbebens in der Abruzzen-Region in Italien. Die Ereignisse haben uns in tragischer Weise vor Augen geführt, wie lebenswichtig es ist, dass Krankenhäuser auch im schlimmsten Fall noch funktionsfähig sind“, sagt Dr. Marc Danzon, WHO-Regionaldirektor für Europa.

Das größte Krankenhaus in L’Aquila, San Salvatore, ein regionales Überweisungskrankenhaus, wurde 1999 fertig gestellt. Es wurde von dem Erdbeben schwer beschädigt; betroffen ist ein Teil der baulichen Anlagen. Mitarbeiter des Krankenhauses erklärten, dass die gesundheitlichen Sofortmaßnahmen gut abgestimmt gewesen seien und dass die Schäden am Krankenhaus keine Todesfälle zur Folge gehabt hätten. Trotz der nur eingeschränkt funktionsfähigen Einrichtungen wurden in dem Krankenhaus in den Stunden nach dem Erdbeben Patienten behandelt. Das Kran-kenhaus wurde inzwischen aus Sicherheitsgründen evakuiert.

Anlässlich des Weltgesundheitstages am 7. April unterstrich die WHO, wie wichtig es ist, die Planung und bauliche Ausführung von Krankenhäusern zu verbessern und das Gesundheits-personal auf Krisensituationen wie Erdbeben, Überschwemmungen und Konflikte gut vorzu-bereiten. In der Europäischen Region der WHO haben sowohl Häufigkeit als auch Ausmaß von Naturkatastrophen zugenommen. So waren im Zeitraum 1990–2008 über 47 Mio. Menschen in der Region betroffen, 130 000 kamen dabei ums Leben.

Das Erdbeben in Italien unterstreicht, dass Gesundheitseinrichtungen sicher geplant und gebaut und an einem sicheren Standort errichtet werden müssen, dass Fachkräfte ausreichend ausgebildet und vorbereitet sein und dass die zuständigen Gesundheitsdienste in enger Ab-stimmung mit dem Katastrophenschutz und mit den Rettungsdiensten stehen und handeln müssen.

Regierungen in aller Welt, öffentliche Gesundheitsbehörden und andere Betreiber von Kranken-häusern und Gesundheitseinrichtungen können konkret sechs Schritte durchführen:

  1. Bewertung der Sicherheit von Krankenhäusern;
  2. Schutz und Schulung von Gesundheitsfachkräften im Hinblick auf Krisensituationen;
  3. Erstellung von Einsatzplänen für Krisensituationen;
  4. Planung und Bau von widerstandsfähigen Krankenhäusern;
  5. Einführung nationaler Konzepte und Programme für sichere Krankenhäuser;
  6. Schutz von Geräten, Arzneimitteln und Vorräten.

Nähere Informationen finden Sie auf der Website des WHO-Regionalbüros für Europa.

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Regionalbeauftragter für Katastrophenschutz
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