WHO und Europäische Kommission unterzeichnen eine gemeinsame Erklärung
Kopenhagen/Moskau, Montag, 13. September 2010
Das WHO-Regionalbüro für Europa und die Europäische Kommission haben heute eine gemeinsame Erklärung verabschiedet, wonach sie eine Stärkung des Grundsatzdialogs und der fachlichen Zusammenarbeit auf dem Gebiet der öffentlichen Gesundheit anstreben.
Die Erklärung wurde auf der jährlichen Tagung des WHO-Regionalkomitees für Europa in Moskau veröffentlicht, an der John Dalli, EU-Kommissar für Gesundheit und Verbraucherpolitik, teilnahm. Sie skizziert den Rahmen für die Zusammenarbeit in den nächsten fünf Jahren und stellt die Entwicklung gemeinsamer Surveillance-, Warn- und Informationssysteme für den Gesundheitsbereich sowie eine Intensivierung der Zusammenarbeit auf Länderebene in Aussicht.
„Für uns ist es für die Bewältigung gemeinsamer gesundheitspolitischer Herausforderungen der 53 Mitgliedstaaten in der Europäischen Region der WHO von entscheidender Bedeutung, enger mit der Europäischen Kommission zusammenzuarbeiten. Wir können die Auswirkungen der Finanzkrise und vorhandene wie neu entstehende Gefahren für die öffentliche Gesundheit nur durch einen besser abgestimmten Kooperationsrahmen in den Griff bekommen, der auf einer strategischen Zukunftsvision basiert“, sagt Zsuzsanna Jakab, WHO-Regionaldirektorin für Europa.
John Dalli äußert hierzu: „Ich begrüße diese Erklärung zur künftigen Zusammenarbeit zwischen der Europäischen Kommission und der Weltgesundheitsorganisation und unterstütze sie voll und ganz. Indem wir enger zusammenarbeiten, können wir Synergien schaffen, Überschneidungen vermeiden und so wirksamer unsere Ziele im Gesundheitsbereich erreichen. Ich glaube, der Beginn der Amtszeiten von mir und Zsuzsanna Jakab ist der richtige Zeitpunkt, unsere Partnerschaft zu stärken und auszuweiten.“
Die beiden Organisationen arbeiten schon seit 2001 an einem breiten Themenspektrum eng zusammen, das sich von Gesundheitssicherheit, Gesundheitsinformationen, Tabakbekämpfung, Ernährung und Adipositas über Krebs und anderen nichtübertragbaren Erkrankungen bis zur Stärkung der Gesundheitssysteme erstreckt. Nun wollen sie ihre Zusammenarbeit auf die Bereiche eGesundheit, Gesundheitsforschung, Innovation im Gesundheitsbereich und Bildung ausdehnen. Die Partner wollen auch eine engere Zusammenarbeit zwischen den Delegationen der Europäischen Kommission und den Länderbüros der WHO im Osten der Region aufbauen.
In der gemeinsamen Erklärung wird ein kohärenterer Einsatz für mehr Gesundheitssicherheit in der gesamten Europäischen Region der WHO gefordert. Besonders wird die Notwendigkeit betont, gegen die Bedrohung durch resistente Mikroben und insbesondere Multiresistenzen vorzugehen.
Das WHO-Regionalbüro für Europa und die Europäische Kommission werden mit vereinten Kräften für eine bessere Überwachung der öffentlichen Gesundheit und für stärkere Warn- und Reaktionssysteme arbeiten, damit schneller und effizienter auf Krankheitsausbrüche und Pandemieereignisse in den 53 Mitgliedstaaten der Europäischen Region der WHO reagiert werden kann.
Die beiden Partner werden gemeinsam für die Errichtung eines vereinten Informationssystems arbeiten, das die gesamte Europäische Region der WHO erfasst. Sie werden auch gemeinsam daran arbeiten, die Länder in der Bewältigung der Finanz- und Wirtschaftskrise und in der Optimierung des gesundheitlichen Nutzens von Investitionen innerhalb wie außerhalb des Gesundheitsbereichs zu unterstützen.
Die Erklärung betont auch die Notwendigkeit einer genaueren Beobachtung der gesundheitlichen Ungleichheiten in der Europäischen Region und der Untersuchung von Gegenmaßnahmen. Sie unterstreicht zudem die Bedeutung schulischer Bildung für die Aneignung gesunder Lebensweisen.
Es soll eine koordinierte Anstrengung für die Erarbeitung einer neuen europäischen Gesundheitspolitik unternommen werden, die einen integrierten Rahmen zur Bewältigung der derzeitigen gesundheitlichen Herausforderungen in der Europäischen Region der WHO bilden wird.
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