Festivalbesucher und Sportfans werden angesichts steigernder Fallzahlen an Masernimpfschutz erinnert
Kopenhagen, 19. Juli 2011
Die Europäische Region der WHO kämpft weiter gegen Masernausbrüche an und 38 ihrer Mitgliedstaaten haben zwischen Januar und Mai 2011 über 12 000 Fälle an das Regionalbüro gemeldet. Angesichts vieler bevorstehender öffentlicher Veranstaltungen während des Sommers, könnte sich die Lage verschärfen und die Krankheit noch mehr Kinder und Erwachsene befallen.
Bei Masern handelt es sich um eine hochinfektiöse Krankheit, die Menschen aller Altersgruppen in der Region befällt (Kleinkinder unter zwölf Monaten bis Erwachsene über 50 Jahren). Am stärksten betroffen sind Kleinkinder, Kinder von eins bis vier Jahren und junge Menschen von fünfzehn bis 29 Jahren. Kinder im Alter von unter fünf Jahren unterliegen dem größten Risiko von Komplikationen wie einer lebensgefährlichen akuten Lungen- oder Hirnhautentzündung. Doch wurden 2010 und 2011 in der Region auch in der Gruppe der Jugendlichen und Erwachsenen fünf masernbedingte Todesfälle gemeldet.
Von denjenigen, die zwei Dosen des sicheren und wirksamen Masernimpfstoffs erhalten, werden 99% gegen die Krankheit immun. Das Masernvirus wird sich weiter ausbreiten, solange die Menschen nicht oder nicht hinreichend geimpft sind. Daher ist eine Impfung im Rahmen der Impfpläne der Länder so wichtig.
„Die Menschen unterschätzen oft die mit Masern verknüpften Risiken“, sagt hierzu die WHO-Regionaldirektorin für Europa Zsuzsanna Jakab. „Um eine weitere Ausbreitung und künftige Ausbrüche zu verhindern, müssen wir jedes potenzielle Opfer vollständig gegen Masern impfen. Ohne ein gemeinsames Engagement für die Immunisierung werden wir mit ansehen müssen, wie sich die Krankheit weiter ausbreitet und leider auch zu mehr Krankenhausaufenthalten und sogar Todesfällen führt, obwohl sie doch durch Impfung vermeidbar wäre.“
In der Region sind für den Sommer viele Großereignisse geplant, hierunter Sportveranstaltungen und politische, religiöse und kulturelle Versammlungen (etwa Musikfestivals und der Weltjugendtag in Madrid). Daher sollten gerade Teenager und junge Erwachsene, die zu solchen Veranstaltungen fahren oder daran teilnehmen, ausreichend geimpft sein. Der enge Kontakt der Menschenmassen bei solchen Veranstaltungen kann zu einer Weiterverbreitung der Masern beitragen, selbst wenn im Gastgebiet ein relativ hoher Durchimpfungsgrad besteht. Der Zustrom von nicht oder unzureichend geimpften Menschen, kann das Risiko der Einschleppung in das Gastland und die auf dem Rückweg in die Heimatländer erhöhen.
Impfungen vor Reisen oder Massenveranstaltungen verhindern die Ausbreitung der hierdurch vermeidbaren Krankheiten von einem Land zum anderen. Das Regionalbüro für Europa und die Gesundheitsbehörden der Länder empfehlen daher dringend allen Menschen vor einer Reise mit ihrem Hausarzt darüber zu sprechen, ob sie hinreichend immun gegen Masern und andere durch Impfung vermeidbare Krankheiten sind.
Weitere Auskunft erteilen:
Dr. Rebecca Martin
Programmleiterin, Durch Impfungen vermeidbare Krankheiten und Immunisierung
WHO-Regionalbüro für Europa
Tel.: +45 39 17 12 16
E-Mail: rma@euro.who.int
Viv Taylor Gee
Kommunikationsberaterin
WHO-Regionalbüro für Europa
Tel.: +45 39 17 12 31; Mobiltel.: +45 22 72 36 91
E-Mail: VGE@euro.who.int