Fußballeuropameisterschaft 2012 tabakfrei
Kopenhagen, 20. Oktober 2011
Die 14. Fußball-Europameisterschaft (EM 2012) der Vereinigung Europäischer Fußballverbände (UEFA) wird vollkommen tabakfrei sein. Die Entscheidung der UEFA, ein vollständiges Rauchverbot für die drittgrößte Sportveranstaltung der Welt zu verhängen, ist ein starkes Signal an alle Fußballfans und bekräftigt die Verbindung zwischen Fußball und guter Gesundheit.
Die UEFA wird in allen am Turnier beteiligten Stadien ein komplettes Rauchverbot sowie ein entsprechendes Verbot von Tabakverkauf und -werbung durchsetzen. Diese Regelung betrifft ausnahmslos alle Innen- und Außenflächen im Einzugsbereich der Stadien. Das Konzept der tabakfreien Räume wurde in Zusammenarbeit mit der Weltgesundheitsorganisation (WHO), dem Weltherzverband, dem European Healthy Stadia Network sowie örtlichen Veranstaltern und Gesundheitsverbänden in den Gastländern Polen und Ukraine entwickelt.
Tabakkonsum trägt jährlich zum Tod von rund 650 000 Bürgern in der Europäischen Union bei, darunter viele Nichtraucher, die Opfer des Passivrauchens werden. Da sich die Schaffung rauchfreier Umgebungen weltweit allmählich zur Norm entwickelt, erwarten immer mehr Menschen in Europa in öffentlichen Räumen saubere Luft.
„Die rauchfreie Europameisterschaft 2012 ist Ausdruck des Respekts vor der Gesundheit unserer Zuschauer und aller anderen am Turnier beteiligten Menschen“, kommentierte UEFA-Präsident Michel Platini. „Wir wollen bei unserer Aushängeveranstaltung die höchsten Standards in Bezug auf Gesundheit, Sicherheit und Komfort erfüllen, und Tabak gehört da nicht dazu.“
„Eine tabakfreie Europameisterschaft 2012 kann so viel bewirken“, erklärte Zsuzsanna Jakab, WHO-Regionaldirektorin für Europa. „Rauchen kann zum Tod oder zu schwerwiegenden Erkrankungen führen. Diese Entscheidung ist ein großartiges Beispiel dafür, was mit dem Rahmenübereinkommen zur Eindämmung des Tabakgebrauchs möglich ist, mit dem in ganz Europa schon die ersten Tore erzielt worden sind.“
Androulla Vassiliou, Europäische Kommissarin für Bildung, Kultur, Mehrsprachigkeit und Jugend freute sich über die Entscheidung der UEFA und verwies auf ihre möglichen Auswirkungen: „Die Europameisterschaft 2012 wird ein Publikumsmagnet sein und Millionen von Zuschauern und Fans anlocken. Doch eine rauchfreie EM 2012 setzt auch Maßstäbe für künftige Sportereignisse auf unserem Kontinent.“
Sie bat die gastgebenden Städte eindringlich, gemeinsam mit den Gesundheitsverbänden für rauchfreie öffentliche Verkehrsmittel, Restaurants und Fan-Meilen zu sorgen: „Bei Fußball und Sport geht es um Gesundheit und Leistung, während Tabak das krasse Gegenteil darstellt: Beides passt einfach nicht zusammen.“
Das vollständige Verbot von Rauchen, Tabakverkauf und Tabakwerbung bei der EM 2012 geht über die Vorschriften der Gastgeberländer hinaus und steht im Einklang mit international akzeptierten Standards für rauchfreie öffentliche Räume und das Verbot von Tabakreklame. Die polnische Gesundheitsministerin Ewa Kopacz kommentierte: „Tabakkonsum ist eine Sucht, die jedes Jahr 60 000 Polen das Leben kostet. Ein generelles Tabakverbot bei der EM nimmt niemandem die Freude am Fußball, sondern macht das Turnier für alle Beteiligten sicherer und hilft Polen dabei, eines seiner gesundheitlichen Probleme zu bewältigen.“
Die Ministerin ist überzeugt davon, dass eine tabakfreie EM 2012 zu wachsender öffentlicher Unterstützung für Maßnahmen gemäß den Empfehlungen der WHO beiträgt und ihrem Land dabei helfen wird, den Tabakkonsum unter Kontrolle zu bekommen – was ein großartiger Erfolg für das Turnier wäre.
Auch in der Ukraine begrüßen die Gesundheitsbehörden die Unterstützung durch den Fußball, denn dort zählten bis zu den Maßnahmen gegen Tabakkonsum in den letzten Jahren die Konsumraten der männlichen Bevölkerung zu den weltweit höchsten. Gesundheitsminister Oleksandr Anischenko erläuterte, dass die extrem hohen Raten aufgrund dieser Maßnahmen jetzt langsam rückläufig seien, dass Tabak jedoch immer noch eine der Hauptursachen für vorzeitigen Tod sei und nach wie vor erheblichen Handlungsbedarf aufwerfe: „Tabakkonsum ist eine große gesundheitliche Tragödie und schadet auch der wirtschaftlichen Produktivität beträchtlich. Wir sind dankbar dafür, dass die EM 2012 dazu beitragen wird, die zentrale Botschaft an die nach wie vor zahlreichen Raucher in der Ukraine zu übermitteln: Mit Tabak verlieren wir alle.“
Das vollständige Verbot von Tabakkonsum, -verkauf und -werbung während der EM 2012 ist eine natürliche Konsequenz des Engagements der UEFA für die Förderung gesunder Lebensgewohnheiten durch Fußball. Dies ist ein zentrales Thema all ihrer Aktivitäten für Fußball und Gesellschaft, in denen sie den Fußball als Medium nutzt, um die wichtigsten gesundheitlichen, sozialen und ökologischen Probleme Europas aufzugreifen.
Weitere Auskünfte erteilen:
Viv Taylor Gee
Kommunikationsberaterin
WHO-Regionalbüro für Europa
Tel.: 45 39 17 12 31, + 45 22 72 36 91 (Mobiltel.)
E-Mail: vge@euro.who.int
Kristina Mauer-Stender
Programmleiterin a.i., Eindämmung des Tabakgebrauchs
WHO-Regionalbüro für Europa
Tel.: 45 39 17 16 03; Mobiltel.: 45 24 98 39 90
E-Mail: kma@euro.who.int