53 Mitgliedstaaten stellen Fahrplan für die Gesundheit in der Europäischen Region bis 2020 und darüber hinaus auf

Department of Information, Malta

(From left) Dr Ray Busuttil, Malta’s Superintendent of Public Health; Zsuzsanna Jakab, WHO Regional Director for Europe; Dr Joseph R. Cassar, Malta’s Minister of Health, the Elderly and Community Care; and Dr Kenneth Grech, Permanent Secretary in Malta’s Ministry of Health, the Elderly and Community Care, at the press conference

Kopenhagen und San Gilian, 7. September 2012

Gesundheitsminister und führende Vertreter der 53 Mitgliedstaaten in der Europäischen Region der WHO werden in der kommenden Woche in Malta zusammenkommen und unter dem Namen „Gesundheit 2020“ ein ehrgeiziges und langfristig angelegtes Rahmenkonzept für die Gesundheitspolitik in der Europäischen Region beschließen.

Das neue Rahmenkonzept der Europäischen Region „Gesundheit 2020“ soll die Chancen zur Förderung der öffentlichen Gesundheit maximieren und gesundheitliche Benachteiligungen minimieren. Es wird darin empfohlen, dass die Länder der Region mit gesamtgesellschaftli-chen und gesamtstaatlichen Ansätzen für die öffentliche Gesundheit arbeiten. „Gesundheit 2020“ ist auch ein Plädoyer für eine bessere Gesamtsteuerung im Sinne der Gesundheit durch die klare Schwerpunktlegung auf soziale Determinanten von Gesundheit.

„Das Rahmenkonzept „Gesundheit 2020“ weist uns auf innovative Weise den Weg. Es gibt uns eine Zukunftsvision und bildet die Grundlage der strategischen Gesundheitsprioritäten unserer Region in den kommenden Jahren“, sagt die WHO-Regionaldirektorin für Europa Zsuzsanna Jakab. „Das Rahmenkonzept „Gesundheit 2020“ bietet der Region ein einzigarti-ges Forum für den Austausch von Wissen und Erfahrung, damit wir in Zeiten des wirtschaft-lichen Abschwungs unsere individuellen Stärken an den richtigen Hebel ansetzen und den gesundheitlichen Nutzen vervielfachen können.“

Die Lebenserwartung steigt in der Region stetig an: In den vergangenen zwei Jahrzehnten wurden fünf Jahre hinzugewonnen und dieser Trend wird sich wahrscheinlich noch fortset-zen. Die gesundheitlichen Ungleichgewichte haben im gleichen Zeitraum jedoch zugenommen und das führt zu wachsender Besorgnis der Gesundheitspolitiker in der Europäischen Region. Das Ziel des Rahmenkonzepts ist eine Trendwende durch die gleichzeitige Thematisierung der Schlüsselfaktoren: u. a. Lebensweisen, Zugang der Allgemeinheit zu Gesund-heitsversorgung in angemessener Qualität und soziale Determinanten als Verursacher schlechter Gesundheit.

Das Rahmenkonzept steht auf der Tagesordnung des WHO-Regionalkomitees für Europa, das vom 10. bis 13. September Gast in Malta ist. Der maltesische Premierminister Lawrence Gonzi wird vor dem Regionalkomitee sprechen. Weitere hochrangige Vertreter sind die Kronprinzessin Mary von Dänemark (die auch Schirmherrin des WHO-Regionalbüros ist), die WHO-Generaldirektorin Dr. Margaret Chan, der Europäische Kommissar für Gesundheit und Verbraucherpolitik John Dalli, der Stellvertretende Generalsekretär der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) Yves Leterme, der maltesische Minister für Senioren und Gemeindeversorgung Joseph Cassar und eine große Anzahl von Ministern und weiteren hochrangigen Vertreter aus der gesamten Region.  
„Gesundheit 2020“ wurde in einem breit angelegten Konsultationsprozess mit der Fachwelt, den Mitgliedstaaten, der Zivilgesellschaft, den Partnerorganisationen sowie der breiten Öf-fentlichkeit entwickelt. Eine Reihe von Studien setzten zudem „Gesundheit 2020“ ihren Stempel auf, darunter die Untersuchung der sozialen Determinanten von Gesundheit und des Gesundheitsgefälles in der Europäischen Region (unter der Regie von Sir Michael Marmot vom University College London) und eine Studie über Politikgestaltung und Steuerung für mehr Gesundheit im 21. Jahrhundert (unter der Regie von Prof. Ilona Kickbusch vom Gradu-ate Institute of International and Development Studies in Genf) sowie eine Studie der OECD zu den ökonomischen Argumenten für Maßnahmen zur Förderung der öffentlichen Gesundheit. Die Ergebnisse dieser Studien werden dem Regionalkomitee ebenfalls vorgestellt werden.

„Gesundheit 2020“ setzt auf vier Prioritäten:

  • Investitionen in Gesundheit durch einen Lebensverlaufansatz und Stärkung Fähigkeit der Menschen zu selbstbestimmtem Handeln,
  • Bekämpfung der großen gesundheitlichen Herausforderungen durch nichtübertragbare und übertragbare Krankheiten in der Europäischen Region,
  • Stärkung von bürgernahen Gesundheitssystemen, von Kapazitäten in den öffentlichen Gesundheitsdiensten und von Vorsorge-, Surveillance- und Gegenmaßnahmen für Notlagen,
  • Schaffung widerstandsfähiger Gemeinschaften und stützender Umfelder.

Weitere Punkte auf der Tagesordnung

Neben „Gesundheit 2020“ befasst sich das Regionalkomitee mit folgenden neuen Texten:

  • Europäischer Aktionsplan zur Stärkung der Kapazitäten und Angebote im Bereich der öffentlichen Gesundheit. Dieser Text ist Teil des Prozesses von „Gesundheit 2020“.
  • Strategie und Aktionsplan für gesundes Altern in der Europäischen Region (2012–2020) zur Förderung gesundheitsförderlicher und altersgerechter Umfelder für alle Be-völkerungs- und Altersgruppen. Dies ist das erste strategische Papier des Regionalbüros zur Thematik. 
  • Strategie für die Beziehungen mit den Ländern und Konzept für die Außenstellen des Regionalbüros für eine bessere Zusammenarbeit zwischen WHO und Mitgliedstaa-ten.
  • WHO-Reform für eine gesunde Zukunft und Diskussion der Mitgliedstaaten über den Programmhaushaltsentwurf der WHO und seine mögliche Anpassung an Erfordernisse der WHO-Reform.

Hinweise an Redakteure

Die Tagung in Malta wird aufgezeichnet und im Internet übertragen. Die Website des Regionalbüros für Europa enthält viele weitere Informationen zur Tagung des Regionalkomitees.

Weitere Auskünfte erteilen:

Ina Parvanova
Kommunikationsberaterin des Regionalbüros
WHO-Regionalbüro für Europa
Tel.: +45 39 17 12 31, +45 21 19 43 74 (Mobiltel.)
E-Mail: tpr@euro.who.int