Acht kleine Staaten der Europäischen Region bemühen sich gemeinsam um Verbesserung der Gesundheitssituation

Kopenhagen und San Marino, 3. Juli 2014

Acht Länder der Europäischen Region mit einer Bevölkerung von jeweils unter einer Million haben sich zur Teilnahme an einem neuen Projekt verpflichtet, das der Verbesserung von Gesundheit und Wohlbefinden ihrer Bürger und der Umsetzung des Rahmenkonzeptes „Gesundheit 2020“ dient. Die Gesundheitsminister und andere hochrangige Vertreter der an dem Projekt beteiligten Länder – Andorra, Island, Luxemburg, Malta, Monaco, Montenegro, San Marino und Zypern – treffen erstmals am 3. und 4. Juli 2014 in San Marino zusammen, um ihre Pläne in die Tat umzusetzen.

„Das Projekt der WHO für kleine Staaten ist insofern visionär, als es unser Verständnis der Vorteile der Politiksteuerung in kleinen staatlichen Gebilden gezielt dazu nutzt, Lösungskonzepte des 21. Jahrhunderts für die Verbesserung der Bevölkerungsgesundheit, die auf eine enge Zusammenarbeit aller staatlichen Ebenen angewiesen sind, anzupassen. Neben dem Erfahrungsaustausch und dem Aufbau von Kapazitäten unter seinen Mitgliedern wird das Projekt auch als Katalysator für innovative Politikentwicklungen in größeren Ländern Wirkung entfalten“, sagte Zsuzsanna Jakab, WHO-Regionaldirektorin für Europa. „Die Werte und Grundsätze von Gesundheit 2020 – Abbau gesundheitlicher Ungleichgewichte und patientengerechtere Gestaltung der Gesundheitssysteme – haben für alle Gültigkeit, und die WHO hat sich verpflichtet, jedes Land unabhängig von seiner Größe bei ihrer Umsetzung in die Praxis zu unterstützen.“

Kleine Länder haben bei der Anpassung ihrer Politik an ein zunehmend komplexes und sich rapide veränderndes globales Umfeld einzigartige Anforderungen, Herausforderungen und Aktivposten. Denn auch wenn sie wirtschaftlichen Veränderungen vielleicht stärker ausgesetzt sind, so sind sie doch auch im Vergleich zu ihren größeren Nachbarländern besser dafür gerüstet, eine Politik schnell umzusetzen, eng mit den Kommunen zusammenzuarbeiten und einen sozialen und politischen Zusammenhalt herbeizuführen.

Auf der vom WHO-Regionalbüro für Europa organisierten Tagung, die am 3. und 4. Juli 2014 auf Einladung der Republik San Marino stattfindet, erfolgt der offizielle Startschuss zu dem Projekt. Seine Zielsetzung besteht darin, Zusammenarbeit und Erfahrungsaustausch zwischen den beteiligten Ländern zu fördern und dafür zu sorgen, dass ihre nationalen Gesundheitsstrategien und -pläne auf „Gesundheit 2020“ abgestimmt sind.

Das Projekt der WHO für kleine Staaten

Das 2012 vereinbarte und durch eine Zuwendung San Marinos finanzierte Projekt für kleine Staaten wurde von der WHO eingerichtet, um den Ländern in der Europäischen Region der WHO mit einer Bevölkerungszahl unter einer Million (Andorra, Island, Luxemburg, Malta, Monaco, Montenegro, San Marino und Zypern) die Möglichkeit zu einem Wissens- und Erfahrungsaustausch in Bezug auf „Gesundheit 2020“ zu geben. Dieser Austausch bezieht sich auf Methodik, gemeinsame Herausforderungen und bewährte Konzepte und Praktiken. Für die beteiligten Länder werden eine Reihe von Veranstaltungen für einen Kapazitätsaufbau organisiert, die sich mit Themen wie einer ressortübergreifenden Zusammenarbeit, der frühkindlichen Entwicklung und den Verknüpfungen zwischen Gesundheits-, Bildungs- und Sozialpolitik sowie der Berücksichtigung von Gesundheitsaspekten in allen Politikbereichen und den sozialen Determinanten von Gesundheit befassen werden.

Was ist Gesundheit 2020?

Auf der Tagung des WHO-Regionalkomitees für Europa im Jahr 2012 nahmen alle 53 Länder der Europäischen Region der WHO das gesundheitspolitische Rahmenkonzept „Gesundheit 2020“ an. Dieses beinhaltet evidenzbasierte Grundsatzempfehlungen für die Unterstützung von gesamtstaatlichem und gesamtgesellschaftlichem Engagement und Handeln zur Förderung von Gesundheit und Wohlbefinden für alle. Seine vier vorrangigen Handlungsfelder sind:

  • Investitionen in Gesundheit durch einen Lebensverlaufansatz und Stärkung der Handlungsfähigkeit der Menschen;
  • Bewältigung der großen Herausforderungen in der Region: übertragbare und nichtübertragbare Krankheiten;
  • Stärkung von bürgernahen Gesundheitssystemen, von Kapazitäten in den öffentlichen Gesundheitsdiensten und von Vorsorge-, Surveillance- und Gegenmaßnahmen für Notlagen; 
  • Schaffung widerstandsfähiger Gemeinschaften und stützender Umfelder.

In dem Rahmenkonzept werden die Unterschiede zwischen wie innerhalb von Ländern der Europäischen Region anerkannt, sodass es sich an deren unterschiedliche Gegebenheiten anpassen lässt. So haben die Länder beispielsweise bei der Abstimmung ihrer Gesundheitspolitik und -strategien auf „Gesundheit 2020“ unterschiedliche Ausgangspunkte.

Weitere Informationen über „Gesundheit 2020“ finden sich auf der Website des WHO-Regionalbüros für Europa.

Weitere Auskünfte erteilen:

Sara Barragán Montes
Beraterin
Europäisches Büro der WHO für Investitionen in Gesundheit und Entwicklung
Abteilung Politikgestaltung und -steuerung für Gesundheit und Wohlbefinden
WHO-Regionalbüro für Europa
Castello 3252/3252
I-30122 Venedig, Italien
Tel.: +39 041 279 3875
E-Mail: sbm@ihd.euro.who.int    

Francesco Zambon
Referent für Konzeptentwicklung
Europäisches Büro der WHO für Investitionen in Gesundheit und Entwicklung
Abteilung Politikgestaltung und -steuerung für Gesundheit und Wohlbefinden
WHO-Regionalbüro für Europa
Castello 3252/3252
I-30122 Venedig, Italien
Tel.:+39 041 279 3847
E-Mail: zaf@ihd.euro.who.int