Europäische Stiftung für Lungengesundheit zeichnet WHO für Luftgüteleitlinien aus

European Respiratory Society

Zsuzsanna Jakab, WHO Regional Director for Europe received the European Lung Foundation award from its Chair, Monica Fletcher, for WHO’s outdoor air quality guidelines on 6 September 2014.

Kopenhagen/München, 6. September 2014

Die WHO hat heute den jährlich verliehenen Preis der Europäischen Lungenstiftung entgegengenommen, mit dem sie für ihre Leitlinien zur Qualität der Außenluft ausgezeichnet wird, welche die Lungengesundheit von Millionen von Menschen verbessert haben.

WHO-Regionaldirektorin für Europa Zsuzsanna Jakab nahm den Preis heute (6.9.2014) in München auf dem Jahreskongress der European Respiratory Society (ERS) entgegen.

Im Eröffnungsjahr der Kampagne „Healthy Lungs for Life“, das unter dem Motto „Saubere Luft atmen“ steht, wird die WHO mit dieser Preisverleihung für ihre Arbeit an Leitlinien zur Qualität der Außenluft gewürdigt. Diese Pionierarbeit hilft die Atemwegsgesundheit von Millionen von Menschen in Europa und weltweit zu verbessern.

„Es ist mir eine große Freude und Ehre, heute die Auszeichnung der Europäischen Stiftung für Lungengesundheit als Anerkennung der Arbeit der WHO zur Verbesserung der Atemwegsgesundheit durch Leitlinien für die Qualität der Außenluft entgegenzunehmen. Wir haben viel erreicht. Diese Leitlinien, für deren Zustandekommen auch der unermessliche Sachverstand von Partnern wie etwa der Europäischen Lungenstiftung genutzt wurde, haben dazu geführt, dass Länder nationale Qualitätsstandards für die Außenluft festgelegt haben und dass die Europäische Union die Richtlinie für saubere Luft annahm,“ sagte Frau Jakab.

Gesunde Atemluft ist eine Grundbedingung für die Gesundheit der Bevölkerung, doch bedroht derzeit Luftverschmutzung das Wohlbefinden von Millionen von Menschen auf der Welt. Die WHO geht davon aus, dass sie 2012 den vorzeitigen Tod von 7 Millionen Menschen verursachte und dass 3,7 Millionen Todesfälle alleine auf schlechte Außenluft zurückzuführen waren.

„Trotz mancher Fortschritte leben 80% der Bevölkerung der Europäischen Union in Städten, welche die empfohlenen Schadstoffgrenzwerte noch nicht einhalten, dabei könnten die Einwohner der am stärksten betroffen Städte 20 Monate länger leben, wenn die Leitlinien eingehalten würden. Gesundheit geht also jeden etwas an. Wenn wir an der Gestaltung wirksamer Maßnahmen und Konzepte mitarbeiten, müssen wir den Gesundheitsbereich verlassen und in die Domänen der Politik für Verkehr, Energie, Landwirtschaft, Städtebau und Landschaftsarchitektur vordringen, damit diese zum Nutzen von Gesundheit und Wohlbefinden ihrer Bürger handeln,“ fügte Frau Jakab hinzu.

Es ist unabdingbar, dass die Politik versteht, was ein „sicherer Grenzwert“ für die Luftqualität bedeutet, denn dann wird die Luft zum Wohle der Gesundheit der Bevölkerung überwacht werden. Leitlinien können helfen, Risiken für die öffentliche Gesundheit je nach Ausmaß der Luftverschmutzung zu bewerten, und sind daher für die Entscheidungsgremien von großer Bedeutung.

Die WHO stellte 1987 erstmals ihre Luftgüteleitlinien auf und hat sie seither in den Jahren 2000 und 2005 aktualisiert. Eine baldige Überarbeitung auf der Grundlage neuer Erkenntnisse ist in Aussicht genommen. Die Leitlinien beruhen auf der wissenschaftlichen Durchsicht aktueller Erkenntnisse über die gesundheitlichen Auswirkungen der Luftverschmutzung und sollen die Politik, die ein breites Spektrum von Bedürfnissen berücksichtigen muss, mit soliden Fakten versorgen, damit fundierte Entscheidungen getroffen werden.

Die zuletzt erschienenen Leitlinien aus dem Jahr 2005 erfassen die vier wichtigsten in der Außenluft vorkommenden Schadstoffe: Feinstaub, Ozon, Stickstoffdioxid und Schwefeldioxid. Jedem Schadstoff ist ein empfohlener Höchstwert entsprechend der Belastungsdauer zugeordnet, damit die Länder ganz konkret handeln können. Außerdem stellen die Leitlinien zu jedem Schadstoff und jeder Belastungsdauer Zwischenziele auf und nennen die Folgen jeden Niveaus für die Gesundheit, um die Länder zu schrittweisen Verbesserungen zu motivieren.

Die Vorsitzende der Europäischen Lungenstiftung sagte in ihrer Laudatio: „Wir glauben, dass die Arbeit der WHO wesentlich für den Schutz der Lungen aller Menschen ist, insbesondere jedoch derjenigen, die an chronischen Lungenerkrankungen leiden. Die Leitlinien der WHO waren einen Meilenstein im Kampf für saubere Luft und ich gratuliere Zsuzsanna und der WHO zu dieser herausragenden Arbeit.“

Hinweise an Redakteure

Mit dem diesjährigen ERS-Kongress wird die Kampagne für gesunde Lungen „Healthy Lungs for Life“ eingeläutet, die als größte ihrer Art das Bewusstsein von der Bedeutung gesunder Lungen durch vielfältige Veranstaltungen, Projekte und Förderaktivitäten schärfen will.

2014 heißt das Leitmotiv: „Saubere Luft atmen“. Saubere Luft bedeutet Luft, die frei ist von Feinstaub, Krankheitserregern, Rauch und gefährlichen Gasen. Wir alle haben nur wenig Einfluss auf unsere Atemluft, doch können wir uns durch das Lernen über die Luftqualität und ihre Folgen besser schützen. Mehr zum Thema finden Sie unter: www.healthylungsforlife.org.

Auf der Website des Regionalbüros für Europa sind Publikationen der WHO zur Luftgüte zu finden (http://www.euro.who.int/en/health-topics/environment-and-health/air-quality/ publications).

Eine neue Studie, die heute im European respiratory journal veröffentlicht wurde, hat eine starke Verknüpfung zwischen dem Niveau der Luftverschmutzung und der Lungengesundheit der Europäer aufgezeigt. Sie können die vollständige Studie hier lesen: http://erj.ersjournals.com/content/early/recent.

Weitere Auskünfte erteilen:

Pressebüro der ERS-Konferenz in München (Deutschland)
(Samstag, 6. September, bis Mittwoch, 10. September 2014)

Lauren Anderson
Tel.: +49 17610399887
E-Mail: lauren.anderson@europeanlung.org

David Sadler
Tel.: +49 17610572460