Wichtige Ergebnisse der länderübergreifenden HBSC-Studie 2013/2014

Gesundheit und Gesundheitsverhalten

  • Mädchen bekunden schlechtere psychische Gesundheit als Jungen, und der Unterschied zwischen den Geschlechtern wird mit dem Alter größer. Im Alter von 15 Jahren bezeichnen 20% der Mädchen ihre Gesundheit als mittel oder unzureichend, und 50% sind mehr als einmal pro Woche von verschiedenen gesundheitlichen Beschwerden betroffen.
  • Übergewicht und Adipositas sind bei Jungen verbreiteter als bei Mädchen, aber Mädchen halten sich häufiger für zu dick; dies steigt mit zunehmendem Alter: von 26% bei 11-Jährigen auf 43% bei 15-Jährigen. Ein Viertel (25%) der 15-jährigen Mädchen macht eine Diät oder bemüht sich anderweitig, abzunehmen.
  • Die Essgewohnheiten verschlechtern sich mit dem Alter: so nehmen beispielsweise die Häufigkeit der Einnahme eines Frühstücks, der Verzehr von Obst und regelmäßige Mahlzeiten mit der Familie zwischen 11 und 15 Jahren ab. Im Alter von 15 Jahren essen nur 29% der Jungen täglich Obst (gegenüber 37% der 15-jährigen Mädchen), und 22% der Jungen nehmen jeden Tag Softdrinks zu sich.
  • Das Maß an Bewegung ist nach wie vor sehr niedrig: Nur 25% der 11-Jährigen und gerade einmal 16% der 15-Jährigen erreichen das in den aktuellen Leitlinien empfohlene Maß. Bei Mädchen ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie das empfohlene Maß an Bewegung erreichen, durchgängig geringer.
  • Im Durchschnitt geben die Hälfte der Jungen (50%) und 40% der Mädchen an, in den letzten 12 Monaten mindestens einmal eine Verletzung erlitten zu haben, die medizinisch versorgt wurde. Die Prävalenz ist bei Jungen aller Altersstufen höher und korreliert mit dem Wohlstandsniveau der Familie, möglicherweise aufgrund des Umstands, dass die Angehörigen dieser Gruppen mehr Sport treiben.

Risikoverhalten

  • Die Studie vermeldet einen deutlichen Rückgang der Raucherquoten seit dem vorigen Bericht (2009/2010): Der Anteil der 15-Jährigen, die im Alter von 13 Jahren oder früher erstmals rauchten, ging im Zeitraum zwischen den Studien von 24% auf 17% (HBSC-Durchschnitt) zurück. Der Rückgang fiel bei Mädchen (von 22% auf 13%) stärker aus als bei Jungen (von 26% auf 22%).
  • Die Studie zeigt beträchtliche Rückgänge des Alkoholkonsums seit 2009/2010: Der Anteil der 15-Jährigen, die angeben, wöchentlich Alkohol zu trinken, ging von 21% auf 13% (HBSC-Durchschnitt) zurück, während der Anteil der 15-Jährigen, die angeben, mindestens zweimal betrunken gewesen zu sein, von 32% auf 22% (HBSC-Durchschnitt) sank. Bei Jungen ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass sie regelmäßig trinken, aber die Unterschiede zwischen den Geschlechtern haben sich in den letzten Jahren verringert.
  • Die Lebenszeitprävalenz des Cannabiskonsums (nur 15-Jährige) unterscheidet sich deutlich je nach Land: Sie reicht von 29% der Jungen in Estland, Frankreich und der Schweiz bis 0% der Mädchen in Armenien. Der Einfluss des Wohlstandsniveaus auf die Lebenszeitprävalenz des Cannabiskonsums variiert ebenfalls; in manchen Ländern (z. B. Dänemark, Estland) korreliert sie eng mit einem hohen Wohlstandsniveau, in anderen (z. B. Schottland) dagegen mit einem niedrigen Wohlstandsniveau.
  • Der Anteil derjenigen, die angeben, Geschlechtsverkehr gehabt zu haben, ist seit der vorigen Studie sowohl bei Jungen als auch bei Mädchen gesunken: von 29% auf 24% bzw. von 23% auf 17%. Jungen geben häufiger an, Geschlechtsverkehr gehabt zu haben; nur in England und Wales war der Anteil der Mädchen höher.
    Soziale Interaktion mit der Familie und mit Gleichaltrigen.
  • Eine Mehrheit der jungen Menschen stuft die Beziehungen zu ihren Eltern als gut ein. Kommunikation und Unterstützung lassen jedoch mit zunehmendem Alter nach, insbesondere bei Mädchen.
  • In den meisten Ländern waren familiäre Unterstützung und Kommunikation in wohlhabenderen Familien stärker entwickelt. 
  • Gleichaltrige können eine wichtige Quelle sozialer Unterstützung sein; im Gegensatz zur Unterstützung durch die Eltern bleibt der Umfang der Unterstützung durch Gleichaltrige auf allen Altersstufen stabil und nimmt nicht mit zunehmendem Alter der Jugendlichen ab.
  • Die Gesamtprävalenz der Viktimisierung durch Mobbing betrug etwa 12% bei Jungen und 10% bei Mädchen, wobei Jungen häufiger angaben, Opfer von Mobbing gewesen zu und andere aktiv gemobbt zu haben.