Neue Studie der WHO über Gesundheit und Wohlbefinden der Jugendlichen in der Europäischen Region verdeutlicht anhaltende Ausbreitung der Adipositas

Weitere Auskünfte erteilen:

Tina Kiaer
Referentin für Öffentlichkeitsarbeit
WHO-Regionalbüro für Europa
UN City, Marmorvej 51
2100 Kopenhagen Ø, Dänemark
Mobiltel.: +45 30363776
E-Mail: kiaert@who.int

Liuba Negru
Referentin für Öffentlichkeitsarbeit
WHO-Regionalbüro für Europa
UN City, Marmorvej 51
2100 Kopenhagen Ø, Dänemark
Mobiltel.: +45 20 45 92 74
E-Mail: negrul@who.int

Tony Kirby
Europäischer Kongress zum Thema Adipositas Pressestelle
Mobiltel.: +44 7834 385827
E-Mail: tony@tonykirby.com

Pressemitteilung

Kopenhagen, 17. Mai 2017

Aus einem neuen Bericht der WHO, der heute auf dem Europäischen Kongress zum Thema Adipositas in Portugal präsentiert wurde, geht hervor, dass die Zahl der unter Adipositas leidenden Jugendlichen in vielen Ländern der Europäischen Region der WHO weiter wächst.

„Trotz anhaltender Anstrengungen zur Bekämpfung der Adipositas im Kindesalter leiden in der Europäischen Region nach Schätzungen immer noch ein Drittel aller Jugendlichen an Übergewicht oder Adipositas, wobei die höchsten Raten in den Ländern Südeuropas und des Mittelmeerraums verzeichnet werden. Besonders besorgniserregend ist, dass die Epidemie im östlichen Teil der Europäischen Region auf dem Vormarsch ist, wo sie bisher weniger stark verbreitet war“, erklärt Dr. Zsuzsanna Jakab, WHO-Regionaldirektorin für Europa. „Zur Verwirklichung des Nachhaltigkeitsziels einer Eindämmung der Ausbreitung der Adipositas im Kindesalter sind ehrgeizige Handlungskonzepte erforderlich. Die Regierungen müssen mit zielgerichteten Anstrengungen diesen Teufelskreis durchbrechen, der von der Kindheit bis ins Jugendalter und darüber hinaus reicht.“

Ein ernstes globales Gesundheitsproblem

Adipositas im Kindesalter gilt als eine der ernstesten Herausforderungen für die Gesundheitspolitik im 21. Jahrhundert. An Adipositas erkrankte Kinder tragen auch ein erhöhtes Risiko in Bezug auf Typ-2-Diabetes, Asthma, Schlafstörungen, Muskel-Skelett-Erkrankungen und künftige Herz-Kreislauf-Erkrankungen; außerdem fehlen sie auch öfter im Unterricht und leiden häufiger an psychologischen Problemen und sozialer Isolation.

Dr. Joao Breda, Leiter des Programms für Ernährung, Bewegung und Adipositas beim WHO-Regionalbüro für Europa, hebt die schweren Konsequenzen bis weit ins Erwachsenenalter hervor: „Die meisten jungen Menschen wachsen nicht aus der Adipositas heraus, sodass etwa vier von fünf Jugendlichen, die an Adipositas erkranken, auch als Erwachsene Gewichtsprobleme haben werden. Damit tragen sie auch weiterhin das erhöhte Risiko in Bezug auf Krankheit, Stigmatisierung und Diskriminierung. Außerdem kann der chronische Charakter der Adipositas die soziale Mobilität beeinträchtigen und dazu beitragen, einen schädlichen generationsübergreifenden Zyklus von Armut und Krankheit fortzuschreiben.“

In dem Bericht werden die anhaltenden Ungleichheiten unter jungen Menschen in Bezug auf Adipositas hervorgehoben. Allgemein tragen jüngere Jugendliche, Jungen und Kinder aus niedrigeren sozioökonomischen Schichten ein höheres Risiko, an Adipositas zu erkranken. Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass die anhaltenden Bemühungen um Gesundheitsförderung und Krankheitsprävention, die auf eine Bekämpfung der Adipositas im Kindesalter abzielen, die betroffenen Gruppen nicht wirksam erreichen.

Präventive Maßnahmen zur Umkehr negativer Trends

Gezielte Grundsatzinitiativen und Interventionen müssen auf stark gefährdete Jugendliche in ihrem familiären, schulischen und weiteren nachbarschaftlichen Umfeld abzielen und vorrangig solche Konzepte verfolgen, die jungen Menschen einen besseren Zugang zu gesunder Ernährung verschaffen. Darüber hinaus muss auch eine Verbesserung der bebauten Umgebung angestrebt werden, sodass Bewegung wieder zu einem integralen Bestandteil des täglichen Lebens wird.