Dr. Hans Kluge als künftiger WHO-Regionaldirektor für Europa nominiert

WHO/Franz Henriksen

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Pressemitteilung

Kopenhagen, 17. September 2019

Dr. Hans Kluge ist vom Regionalkomitee für Europa, dem leitenden Organ der Europäischen Region der WHO, auf dessen Jahrestagung, die in dieser Woche in Kopenhagen stattfindet, als künftiger WHO-Regionaldirektor für Europa nominiert worden.

Dr. Kluge ist Belgier und gegenwärtig Direktor der Abteilung Gesundheitssysteme und öffentliche Gesundheit beim WHO-Regionalbüro für Europa. Er war einer von sechs Kandidaten für das Amt des Regionaldirektors. Die anderen Kandidaten stammten aus Armenien, Bulgarien, Georgien, Österreich und der Türkei.

In seiner Ansprache vor den Delegierten auf der 69. Tagung des WHO-Regionalkomitees für Europa versprach Dr. Kluge, vor allem Wert auf die Rückmeldungen und Erkenntnisse zu legen, die er während des Wahlkampfs vonseiten der Mitgliedstaaten aus der gesamten Europäischen Region erhalten bzw. gewonnen habe.

„Die Mitgliedstaaten wollen ein flexibles Regionalbüro, das ihnen als Kompass für mehr Gesundheit in der Europäischen Region dient. Sie wollen ein pragmatisches Instrumentarium für eine beschleunigte Verwirklichung der Ziele für nachhaltige Entwicklung. Dabei müssen wir die globale Gesundheit, die Umstände in der Europäischen Region, aber auch die kulturellen und gesundheitssystembezogenen Besonderheiten in den Ländern berücksichtigen“, sagte er.

Dr. Kluge betonte die Bedeutung von Partnerschaften, die er als „eine ethische Pflicht, nicht eine Frage des guten Willens“ ansieht. Er unterstrich, dass das „WHO-Regionalbüro für Europa in Bezug auf Wirtschaftlichkeit mit gutem Beispiel vorangehen“ müsse. Dazu gehörten „kostengünstigere Tagungen und ein weniger kopflastiges Organigramm“. Das Regionalbüro müsse kosteneffizient arbeiten, erläuterte er, und weniger sei mehr.

„Ziel ist es, die Position des Regionalbüros als Kompetenzzentrum zu stärken, das den Ländern bei konkreten Problemen konkrete Hilfe leistet, das mit Entschlossenheit und Bescheidenheit daran arbeitet, die Wirkung auf Ebene der Länder zu vergrößern, und das die Belastung der Länder – allen voran der kleinen Länder – verringert.“

Sein vorrangiges Anliegen für das Regionalbüro sei es, in Bezug auf die Bediensteten des Regionalbüros einen partizipatorischen Ansatz auf Grundlage der Werte-Charta der WHO zu verfolgen und radikal gegen Belästigungen und Schikanen vorzugehen.

Er schloss mit den Worten: „Vor uns liegen ein langer und steiler Weg, uns stehen nur wenige Instrumente zur Verfügung, doch die Solidarität ist groß.“

Nach seiner heutigen Nominierung wird Dr. Kluges Bewerbung dem WHO-Exekutivrat bei dessen 146. Tagung im Februar 2020 zur Prüfung vorgelegt. Es ist vorgesehen, dass Dr. Hans Kluge sein neues Amt am 1. Februar 2020 antritt. Er wird dann die Nachfolge von Dr. Zsuzsanna Jakab antreten, die in den vergangenen zehn Jahren Regionaldirektorin für Europa war.

Kurzbiografie

Dr. Kluge ist seit 24 Jahren im Bereich der öffentlichen Gesundheit aktiv. Er begann seine Karriere als Hausarzt in Belgien und war für Médecins Sans Frontières in Liberia und Somalia tätig. Er arbeitete an umfassenden Tuberkuloseprogrammen für Strafvollzugssysteme in Sibirien und verschiedenen Ländern der ehemaligen Sowjetunion. Im WHO-Regionalbüro für Südostasien war er für die Tuberkulose-, Aids- und Malaria-Programme in der Demokratischen Volksrepublik Korea und Myanmar zuständig.

In den letzten zehn Jahren war Dr. Kluge im WHO-Regionalbüro für Europa an groß angelegten systembezogenen Umgestaltungen beteiligt, etwa der Einführung eines Systems der gemeindenahen primären Gesundheitsversorgung in Griechenland während der Finanzkrise, der Umsetzung der Charta von Tallinn und den Fortschritten hinsichtlich der Erfüllung der bei der Globalen Konferenz über primäre Gesundheitsversorgung 2018 in Astana (Kasachstan) eingegangenen Verpflichtungen.