Erklärung der WHO-Regionaldirektorin für Europa zur Europäischen Impfwoche 2018
Dr. Zsuzsanna Jakab, WHO-Regionaldirektorin für Europa
Die Europäische Region der WHO hat beim Ausbau der Impfprogramme und beim Schutz von Menschen aller Altersgruppen vor impfpräventablen Krankheiten großartige Fortschritte erzielt. Von den 53 Ländern in der Europäischen Region haben jeweils 33 die Masern und die Röteln eliminiert. Die Europäische Region verzeichnet seit einigen Jahren einen großen Zustrom von Migranten, und die Mitgliedstaaten stellen sich der Herausforderung, diese Menschen mit lebensrettenden Impfstoffen zu versorgen. Allein im letzten Jahr wurden in weiteren drei Ländern Impfungen gegen das humane Papillomavirus (HPV) eingeführt. Als Antwort auf Masernausbrüche wurden in Ländern wie Rumänien, Serbien und der Ukraine Impfmaßnahmen ergriffen, um zuvor ungeimpfte Kinder zu erreichen.
Ich bin stolz auf die gesundheitlichen Erfolge, die aufgrund gestärkter Impfprogramme möglich wurden, und danke all jenen Menschen in unserer Region, die zu ihrer Erreichung beigetragen haben. Dank der Anstrengungen von Eltern, Gesundheits- und Laborfachkräften, Politikern und einer Vielzahl anderer Akteure ist Gesundheit nach wie vor eine hohe Priorität, und Impfmaßnahmen werden als ein grundlegend wichtiges Instrument zu ihrem Schutz anerkannt.
Doch die Europäische Impfwoche bietet nicht nur Gelegenheit, unsere Erfolge zu feiern, sondern auch eine Chance, jene Maßnahmen hervorzuheben, die zur Schließung der noch verbleibenden Impflücken notwendig sind. Wir müssen entschlossen darauf hinarbeiten, die Grundursachen von Anfälligkeit in unserer Region zu bestimmen und zu bekämpfen, die immer noch Krankheitsausbrüche ermöglichen. Die über 20 000 Masernfälle im Jahr 2017 waren eine dramatische Warnung, dass wir noch nicht genug getan haben.
In den letzten Jahrzehnten haben wir Impfungen als eine sichere, zugängliche und wirksame Intervention zum Schutz der Gesundheit kennen gelernt. Doch jede versäumte Impfung ist eine verpasste Chance, die Ausbreitung von Krankheiten zu stoppen und die anfälligsten Gruppen zu schützen. Deshalb appelliere ich persönlich dringend an jeden Einzelnen, seiner Verantwortung für Impfmaßnahmen gerecht zu werden, sodass wir gemeinsam einander wie auch die Menschen um uns schützen können.