Gemeinsame Erklärung – Antimikrobielle Mittel: Mit Vorsicht zu handhaben. Im Geiste des einheitlichen Gesundheitsansatzes vereint, zum Schutz antimikrobieller Mittel

Gemeinsame Erklärung des Regionalbüros für Europa und Zentralasien der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO), der Subregionalen Vertretung für Zentralasien der Weltorganisation für Tiergesundheit (OIE) und des WHO-Regionalbüros für Europa

12. November 2020

Als Mitglieder einer dreiseitigen Partnerschaft (Tripartite) unterstützen das Regionalbüro für Europa und Zentralasien der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO), die Subregionale Vertretung für Zentralasien der Weltorganisation für Tiergesundheit (OIE) und das WHO Regionalbüro für Europa gemeinsam die Weltwoche für den verantwortungsvollen Gebrauch von antimikrobiellen Mitteln (WAAW) 2020.

Seit 2015 liegt der Schwerpunkt der WAAW auf der Schaffung von mehr Bewusstsein für und der Aufklärung über den verantwortungsvollen und umsichtigen Umgang mit antimikrobiellen Mitteln. Die früher unter dem Namen Weltantibiotikawoche durchgeführte Veranstaltungswoche wurde in diesem Jahr in Weltwoche für den verantwortungsvollen Gebrauch von antimikrobiellen Mitteln umbenannt, um die Bandbreite der Initiative widerzuspiegeln. Antimikrobielle Mittel umfassen Antibiotika, Virostatika, Antimykotika und Antiprotozoika, die allesamt wichtige Instrumente für die Behandlung von Krankheiten bei Menschen, Tieren und Pflanzen darstellen.

Die WAAW ist in diesem Jahr von besonderer Bedeutung, da im Zuge der COVID-19-Krise ein vermehrter unsachgemäßer und übermäßiger Einsatz antimikrobieller Mittel, einschließlich Antibiotika, zu verzeichnen ist. Sofern nichts unternommen wird, könnte dies die durch antimikrobielle Resistenzen (AMR) bedingten zunehmenden langfristigen Probleme weiter verschärfen.

Die Dreierkoalition erkennt die Notwendigkeit des Zugangs zu antimikrobiellen Mitteln an, sind sie doch unentbehrlich, um die Gesundheit von Mensch und Tier, die Nahrungsmittelversorgung und die Nahrungsmittelsicherheit gewährleisten zu können. Doch die Länder müssen die ressortübergreifende Umsetzung ihrer nationalen AMR-Strategien und -Konzepte und ihr Engagement zur Bekämpfung aufkommender antimikrobieller Resistenzen intensivieren.

Antimikrobielle Resistenz ist eine globale Krise. Wir sollten keine Zeit verschwenden. Jedem Einzelnen kommt beim Erhalt der Wirksamkeit antimikrobieller Mittel eine wichtige Rolle zu. Die Dreierkoalition fordert daher ihre Mitgliedstaaten eindringlich dazu auf, ihre Maßnahmen zur Bekämpfung antimikrobieller Resistenzen zu verstärken, die damit einhergehende globale Herausforderung einer breiten Öffentlichkeit bekannt zu machen und die Menschen dazu zu ermutigen, ihr Verhalten hinsichtlich des Gebrauchs antimikrobieller Mittel zu ändern. Für die Gesundheit von Mensch und Tier zuständige Behörden, die Umwelt- und Lebensmittelbranche sowie die Zivilgesellschaft müssen sich gemeinsam dafür einsetzen, die Wirksamkeit antimikrobieller Mittel durch einen ressortübergreifenden einheitlichen Gesundheitsansatz zu erhalten.

Die AMR-Krise betrifft jeden. Lasst uns daher gemeinsam handeln, der gesamten Menschheit zuliebe.