Können sich die Menschen ihre Gesundheitsversorgung leisten? Neue Erkenntnisse über finanzielle Absicherung in Österreich (2018)
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xi + 79 Seiten
ISBN 978 92 8905 339 6
Diese Publikation ist nur online erhältlich.
Dieser Bericht ist Teil einer Reihe von länderspezifischen Studien, die neue Erkenntnisse zur finanziellen Absicherung in den Gesundheitssystemen der Länder der Europäischen Region liefern. Finanzielle Absicherung ist ein zentraler Bestandteil der allgemeinen Gesundheitsversorgung und ein Kernelement der Leistungsfähigkeit von Gesundheitssystemen.
Die Inzidenz ruinöser Gesundheitsausgaben ist in Österreich niedriger als in vielen anderen Ländern der Europäischen Region, aber höher als in Ländern wie Frankreich, Slowenien, Schweden und dem Vereinigten Königreich. Der größte Teil der Unterschiede bei der Kostenerstattung ist auf Nutzergebühren (Zuzahlungen) zurückzuführen, die für die meisten Gesundheitsleistungen gelten und für bestimmte Personengruppen hoch sein können.
Dabei unterscheiden sich Art und Höhe der Zuzahlungen je nach Krankenversicherung oft erheblich, was eine Verschärfung der Ungleichheiten beim Zugang zur Gesundheitsversorgung bewirkt. Die Zuzahlungen für ambulant verschriebene Medikamente sind jedoch landesweit einheitlich und aufgrund einer einkommensabhängigen Obergrenze von 2% des Haushaltseinkommens bezahlbarer.
Zur Verbesserung der finanziellen Absicherung in Österreich sollte sich das Augenmerk der Politik vor allem darauf richten, einkommensschwache Haushalte systematisch von allen Zuzahlungen zu befreien und die einkommensabhängige Obergrenze auf Zuzahlungen für alle Gesundheitsleistungen auszudehnen. Dies könnte teilweise durch eine bessere Nutzung öffentlicher Mittel und eine Umverteilung zwischen Sozialversicherungsträgern durch einen Risikoausgleichsmechanismus finanziert werden.