Können sich die Menschen ihre Gesundheitsversorgung leisten? Neue Erkenntnisse über finanzielle Absicherung in Polen

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Autoren: Marzena Tambor, Milena Pavlova
2020, xiv + 89 Seiten
ISBN 978 92 890 54 218
Diese Publikation ist nur online erhältlich.

Dieser Bericht ist Teil einer Reihe von länderspezifischen Studien, die neue Erkenntnisse zur finanziellen Absicherung in den Gesundheitssystemen der Länder der Europäischen Region liefern. Finanzielle Absicherung ist ein zentraler Bestandteil der allgemeinen Gesundheitsversorgung und ein Kernelement der Leistungsfähigkeit von Gesundheitssystemen.

Die Inzidenz ruinöser Gesundheitsausgaben ist in Polen hoch im Vergleich zu vielen anderen Ländern der Europäischen Union. Sie kommen besonders häufig in den einkommensschwächsten Haushalten vor und sind in erster Linie durch Ausgaben für ambulant verschriebene Arzneimittel bedingt.

Ambulant verschriebene Arzneimittel unterliegen einem komplexen System von Nutzergebühren (Zuzahlungen) und die Mechanismen zum Schutz von Haushalten vor ebensolchen Zuzahlungen sind in der Regel schwach ausgeprägt. Auch sehen sie keine Befreiungen speziell für Menschen mit geringem Einkommen oder chronischen Erkrankungen bzw. Obergrenzen für Zuzahlungen vor. Auch die zahnärztliche Versorgung sowie Medizinprodukte sind nur in begrenztem Umfang abgedeckt, insbesondere für Erwachsene.

Bemühungen um eine Verbesserung der finanziellen Absicherung sollten besonderes Augenmerk auf Menschen mit geringem Einkommen legen, etwa durch die Ausweitung der Befreiung von Zuzahlungen auf Empfänger von Sozialleistungen. Darüber hinaus bedürfen der hohe Konsum nicht-verschreibungspflichtiger Medikamente und die damit verbundenen hohen Zahlungen aus eigener Tasche verstärkter Aufmerksamkeit.