Können sich die Menschen ihre Gesundheitsversorgung leisten? Neue Erkenntnisse über finanzielle Absicherung in Schweden (2019)

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Autoren: Anna Häger Glenngård, Sixten Borg
2019, xiv + 73 Seiten
ISBN 978 92 890 5465 2
Diese Publikation ist nur online erhältlich.

Dieser Bericht ist Teil einer Reihe von länderspezifischen Studien, die neue Erkenntnisse zur finanziellen Absicherung in den Gesundheitssystemen der Länder der Europäischen Region liefern. Finanzielle Absicherung ist ein zentraler Bestandteil der allgemeinen Gesundheitsversorgung und ein Kernelement der Leistungsfähigkeit von Gesundheitssystemen.

Die Inzidenz ruinöser Gesundheitsausgaben ist in Schweden niedriger als in vielen anderen Ländern der Europäischen Region, was durch die relativ hohen staatlichen Gesundheitsausgaben sowie durch eine Erstattungspolitik bedingt ist, die sorgfältig auf den Schutz von Kindern und Jugendlichen vor Zuzahlungen achtet.

Ruinöse Gesundheitsausgaben treten unter einkommensschwachen Personen gehäuft auf. Die Triebkräfte für finanzielle Härten sind in der Regel die zahnärztliche Versorgung und Arzneimittel, doch im einkommensschwächsten Quintil spielen ruinöse Ausgaben für ambulant verschriebene Arzneimittel die wichtigste Rolle. Darüber hinaus besteht auch eine erhebliche sozioökonomische Ungleichheit in Bezug auf unerfüllte Bedürfnisse im Bereich der zahnärztlichen Versorgung und der verschreibungspflichtigen Medikamente.

Patientengebühren (Zuzahlungen) sind im schwedischen Gesundheitssystem weit verbreitet. Obwohl es altersbedingte Ausnahmeregelungen und jährliche Obergrenzen gibt, um die Menschen vor bestimmten Zuzahlungen zu schützen, könnten beide Maßnahmen verbessert werden. Die Ergebnisse dieser Analyse legen nahe, dass zum Schutz einkommensschwacher Haushalte mehr getan werden könnte, namentlich durch Maßnahmen zum Abbau von Zugangsbarrieren und von Zahlungen aus eigener Tasche für Empfänger von Sozialleistungen.