Europäischer Bericht zur Prävention von Gewalt und Messerstechereien unter Jugendlichen
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Redaktion: Dinesh Sethi, Karen Hughes, Mark Bellis, Francesco Mitis und Francesca Racioppi
2010, viii + 102 Seiten
ISBN 978 92 890 0202 8
Preis: 40,00 CHF
In Entwicklungsländern: 28,00 CHF
Bestellnr.: 13400103
Zwischenmenschliche Gewalt ist die dritthäufigste Todesursache und eine führende Ursache für Behinderungen junger Menschen (10–29 Jahre) in den 53 Ländern der Europäischen Region der WHO. Die Autoren schildern die durch Gewalt für die Region entstehende Belastung insbesondere in ärmeren Ländern und Bevölkerungsgruppen, junge Menschen potenziell vor Gewalt schützende Faktoren und die vorhandenen Erkenntnisse zur Wirksamkeit präventiver Maßnahmen. Der Bericht fordert mehr Investitionen in die Gewaltprävention für junge Menschen und eine systematische Einbeziehung des Themas in andere Bereiche der Gesundheits- und Sozialpolitik.
Die Belastung durch Krankheit und Tod aufgrund von Jugendgewalt ist ungleich verteilt: 9 von 10 Todesfällen treten in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen auf. Doch ganz unabhängig vom Volkseinkommen wirkt sich zwischenmenschliche Gewalt unverhältnismäßig stark auf junge Menschen aus benachteiligten Gesellschaftsschichten und auf Männer aus, die 4 von 5 Todesfällen durch Gewalteinwirkung erleiden. Viele biologische, soziale, kulturelle, ökonomische und milieubedingte Faktoren kommen zusammen, wenn ein junger Mensch einem erhöhten Risiko einer Involvierung in Gewalt und Messerstechereien unterliegt. Zu den Faktoren, die junge Menschen vor Gewalt schützen können, zählen gute soziale Fähigkeiten, Selbstwertgefühl, akademische Erfolge, starke Elternbindung, positive Gleichaltrigengruppen, gute Schulbindung, Engagement in Bürgergruppen und Zugang zu sozialer Unterstützung. Es gibt gute Belege dafür, dass eine Reduzierung von Risikofaktoren und eine Ausweitung der schützenden Faktoren zu einem Abbau der Gewalt führen. Die von den Ländern in der Region und darüber hinaus gesammelten Erfahrungen zeigen, dass Sozialpolitik und ein nachhaltiges und systematisches Vorgehen, das die zugrunde liegenden Ursachen der Gewalt aufgreift, die Länder in der Region für junge Menschen viel sicherer machen könnten.