Politikgestaltung in Europa
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Redaktion: Anna Ritsatakis, Ruth Barnes, Evert Dekker, Patsy Harrington, Simo Kokko und Peter Makara
Regionale Veröffentlichungen der WHO, Europäische Schriftenreihe, Nr. 86
2000, xvi + 539 Seiten
ISBN 92 890 1352 4
Diese Publikation ist nur online erhältlich.
Die Länder in der Europäischen Region haben schon seit Langem erkannt, dass eine leistungsfähige Gesundheitsversorgung zwar von wesentlicher Bedeutung ist, aber noch keineswegs ausreicht, um die sich ausweitende Kluft zwischen Reich und Arm in Bezug auf den Gesundheitsstatus zu verringern. 1984 verabschiedeten sie zusammen mit der WHO ein Konzept, das unter dem Namen „Gesundheit für alle“ bekannt wurde. Ende der 1990er Jahre hatten mehr als Hälfte der Mitgliedstaaten in der Europäischen Region nationale Gesundheitskonzepte entwickelt, die sich an „Gesundheit für alle“ anlehnten. Dies machte eine radikale Umstellung erforderlich: von einer Planung der Gesundheitsversorgung zu einem Konzept, das auf der Festlegung von Zielen und Vorgaben für Gesundheit basierte und Partnerschaften mit Industrie, Landwirtschaft und Handel sowie mit Bereichen wie Arbeitswelt und Schulwesen notwendig machte. Es erforderte auch Verhaltensänderungen und geeignete Maßnahmen, um eine gerechtere Verteilung der Determinanten von Gesundheit wie Einkommen, Bildung, Beschäftigungschancen und angemessene Ernährung und Wohnbedingungen herbeizuführen.
Das Buch bietet einen detaillierten und umfassenden Überblick über die Entwicklung von Handlungskonzepten zur Sicherung von Gesundheit für alle in sämtlichen 51 Mitgliedstaaten. Ferner werden darin auch die wichtigsten grundsätzlichen Lehren für die Region aus den Erfahrungen der vergangenen 20 Jahre zusammengefasst. Ebenso werden einige der zukünftigen Herausforderungen für Politiker in der gesamten Region genannt, etwa zunehmende gesundheitliche Ungleichheiten, soziale Ausgrenzung, demografische Veränderungen, wachsende Ansprüche und die rapide Entwicklung in der Informations- und Kommunikationstechnik.
Diese Publikation wird von Nutzen für diejenigen Mitarbeiter von Gesundheitsbehörden sein, die ein Interesse an der Entwicklung gesundheitspolitischer Konzepte haben oder diese beeinflussen möchten, aber auch für ihre Kollegen in anderen Bereichen, deren Arbeit Auswirkungen auf Gesundheit haben kann, sowie für Entscheidungsträger auf nationaler, regionaler und kommunaler Ebene, deren Aufgabe darin besteht, Gesundheit und Entwicklung zu fördern. Ein Großteil des Materials dürfte auch für einen breiteren Leserkreis geeignet sein und Interesse und Diskussionen hervorrufen, wie sie für demokratische Entscheidungsprozesse erforderlich sind.