Die HIV-Epidemie in Estland: Analyse strategischer Daten. Eine Fallstudie (2011)

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Autoren: Kristi Rüütel, Aire Trummal, Maris Salekešin, Cyril Pervilhac
2011, viii + 115 Seiten
ISBN 978 92 890 0257 8
Diese Publikation ist nur online erhältlich.

In dieser Veröffentlichung wird eine tief greifende rückblickende Analyse von Sekundärdaten unter Verwendung von Triangulationsverfahren geschildert, die den Verlauf der HIV/Aids-Epidemie in Estland darstellen, die dort angewandten Maßnahmen beschreiben und Orientierungshilfen und Beiträge zur Prioritätensetzung anbieten sollte. Die Forscher zeigten außerdem wichtige Datenlücken auf und gaben Empfehlungen ab, wie epidemiologische Überwachung und Interventionen verbessert werden können. Die Analyse zeigte, dass: HIV-Übertragungszahlen in Estland langsam aber stetig zurückgehen, der intravenöse Drogenkonsum immer noch den wichtigsten Übertragungsweg darstellt und die HIV-Epidemie weiter schwache Bevölkerungsgruppen, insbesondere Konsumenten von Injektionsdrogen und ihre Sexualpartner, am stärksten betrifft.

In Estland wurden in den letzten zehn Jahren viele Maßnahmen gegen HIV/Aids erheblich ausgeweitet und der Rückgang der neu diagnostizierten HIV-Infektionen unter jungen Menschen deutet auch darauf hin, dass die Präventionsarbeit das Verhalten dieser Gruppe verändert und sich positiv auf die Epidemie ausgewirkt hat. Eine weitere Ausweitung und qualitative Verbesserung von Schaden mindernden Angeboten ist für die Prävention unter Konsumenten von Injektionsdrogen von großer Bedeutung. Die Autoren empfehlen eine Ausweitung der HIV-Tests in allen Umfeldern, eine verbesserte Beratung nach dem Test, die Entwicklung einer aktiveren Partnerberatung sowie die Rückverfolgung der Kontakte, eine aktive Überweisungspolitik an Einrichtungen gegen Infektionskrankheiten, die Unterstützung von Behandlungskonformität und die Beobachtung von Interventionen. Da es in Estland nur sehr wenige auf eine Verhaltensänderung zielende Maßnahmen für Menschen mit HIV gibt, sollten die Beratungsangebote zu Sexualverhalten und Drogenkonsum ausgebaut und der Zugang zu Angeboten im Bereich sexuelle Gesundheit und sexuell übertragene Infektionen verbessert werden.