Häusliche Pflege in Europa. Die Fakten

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Redaktion: Rosanna Tarricone und Agis D. Tsouros
2008, viii + 36 Seiten
ISBN 978 92 890 4281 9
Diese Publikation ist nur online erhältlich.

Demografische, epidemiologische, soziale und kulturelle Trends in den europäischen Ländern verändern die traditionellen Muster der Gesundheitsversorgung. In den nächsten Jahrzehnten wird die Zahl pflegebedürftiger älterer Menschen zunehmen und nichtübertragbare Krankheiten werden die führende Ursache für chronische Erkrankungen und Behinderungen sein. Daneben werden die Verstädterung und der Zerfall des traditionellen großfamiliären Zusammenhalts zu Lücken in der Versorgung älterer und behinderter Familienmitglieder führen. Die veränderten Bedürfnisse und gesellschaftlichen Verhältnisse machen eine neue Herangehensweise an die Konzepte und Angebote im Gesundheits- und Sozialwesen erforderlich; ein krankheitsorientiertes Vorgehen ist nicht mehr angemessen.

Häusliche Pflege könnte eine Antwort auf diese Problemstellungen sein: als nachhaltiger Ansatz zur Vermeidung unnötiger akuter oder langandauernder Heim- und Krankenhausaufenthalte und für den längstmöglichen Verbleib der Menschen in häuslicher Umgebung und Nachbarschaft. Neben neuen Organisationsformen in der Leistungserbringung kann auch der technologische Fortschritt tragfähige Lösungen für den Ausbau der häuslichen Pflege in Europa ermöglichen, wenn nur die Gesundheitssysteme die Integration und Koordinationen weiter verstärken.

Diese Publikation ist ein Beitrag zur Arbeit des WHO-Regionalbüros für Europa, wissenschaftliche Erkenntnisse den Gesundheitspolitikern und Entscheidungsträgern in klarer und verständlicher Form vorzulegen. Sie verdeutlicht, warum die Gesundheits- und Sozialdienste behinderten und alten Menschen qualitativ hochwertige und zielgerichtete häusliche Pflege anbieten sollten. Sie bietet Belege für die Wirksamkeit der häuslichen Pflege, zeigt Wege zu ihrer Verbesserung auf und erklärt die Notwendigkeit einer Sicherung eines chancengleichen Zugangs. Die Publikation beleuchtet auch die unterschiedlichen kulturellen und pflegespezifischen Kontexte in verschiedenen Ländern und zeigt auf, wie Fachleute und Öffentlichkeit über diese Themen aufgeklärt werden können. Das Heft soll mehr Bewusstsein schaffen, zur Debatte anregen und das Handeln erleichtern.