Weltgesundheitsversammlung schließt

WHO/Pierre Albouy

Dr. Shigeru Omi schließt als Präsident der Weltgesundheitsversammlung deren 66. Tagung mit einem symbolischen Hammerschlag. Foto: WHO/Pierre Albouy

Am letzten Tag der Weltgesundheitsversammlung wurden Resolutionen zu einem globalen Aktionsplan gegen nichtübertragbare Krankheiten, zu Gesundheit auf der entwicklungspolitischen Tagesordnung nach 2015, zu vernachlässigten Tropenkrankheiten sowie zu Kompatibilitätsaspekten von E-Gesundheit verabschiedet.

Globaler Aktionsplan gegen nichtübertragbare Krankheiten

Die Weltgesundheitsversammlung verabschiedete eine Resolution zur Unterstützung des globalen Aktionsplans der WHO für die Prävention und Bekämpfung nichtübertragbarer Krankheiten (2013–2010). Der Aktionsplan umfasst eine Reihe von Maßnahmen, die bei gemeinsamer Durchführung durch Mitgliedstaaten, Vereinte Nationen, weitere internationale Partner und WHO einen neuen globalen Kurs auf neun weltweit vereinbarte Ziele abstecken, hierunter einen Abbau der vorzeitigen Mortalität durch nichtübertragbare Krankheiten um 25% bis zum Jahr 2025.

Zum Aktionsplan gehört ein Begleitrahmen mit 25 Indikatoren, mit dem Mortalität und Morbidität beobachtet, Fortschritte in der Bewältigung von Risikofaktoren beurteilt und die Umsetzung nationaler Strategien und Pläne ausgewertet werden sollen.

Aus der Europäischen Region brachte die Delegation der Russischen Föderation ihre entschiedene Unterstützung für die Resolution zum Ausdruck.

Ethische Herausforderung zugänglicher Gesundheitsdienste für Menschen mit nichtübertragbaren Krankheiten

Die Bereitstellung von Gesundheitsdiensten für Menschen mit nichtübertragbaren Krankheiten war Thema einer Nebenveranstaltung, die vom chilenischen Gesundheitsministerium in Zusammenarbeit mit dem WHO-Hauptbüro organisiert worden war.

Hier wurde u. a. gesagt, die Bereitstellung des Zugangs zur Gesundheitsversorgung solle drei Gerechtigkeitsaspekte berücksichtigen: Gleichheit in der Versorgung, Priorisierung der Schwächsten und Priorisierung des größten Nutzens zu den geringsten Kosten.

Die Diskussionen handelten davon, wie ärmere Länder sicherstellen können, dass knappe Ressourcen ethisch vertretbar investiert würden und wie wichtig die Sensibilisierung der Patienten sowie ein Gesetzesrahmen seien, der die Berücksichtigung ethischer Überlegungen sichere.

Gesundheit als Thema auf der globalen Entwicklungsagenda nach 2015

Die Weltgesundheitsversammlung nahm eine Resolution an, durch welche die Mitgliedstaaten dringend ersucht werden, ihre Bemühungen um die Erreichung der gesundheitsbezogenen Millenniums-Entwicklungsziele (MZ) aufrechtzuerhalten und zu beschleunigen sowie sicherzustellen, dass Gesundheit auch nach 2015 auf der globalen Entwicklungsagenda an zentraler Stelle steht. Durch die Resolution wird die Generaldirektorin aufgefordert sicherzustellen, dass Konsultationen der WHO zu diesem Thema inklusiv gestaltet werden und allen Regionen offenstehen, und sich für Mittel zur beschleunigten Verwirklichung der Vorgaben zu den gesundheitsbezogenen MZ bis zum Jahre 2015 einzusetzen.

Die WHO wird gebeten, das Thema Gesundheit auf der entwicklungspolitischen Agenda nach 2015 während der Regionalkomitees im Jahr 2013 zu erörtern und der 67. Weltgesundheitsversammlung einen Bericht hierüber vorzulegen.

Die Europäische Union und die Schweiz hatten den Resolutionsentwurf gemeinschaftlich eingebracht.