Können sich die Menschen ihre Gesundheitsversorgung leisten? Neue Erkenntnisse über finanzielle Absicherung in Deutschland (2018)

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xii + 76 Seiten
ISBN 978 92 890 5324 2
Diese Publikation ist nur online erhältlich.

Dieser Bericht ist Teil einer Reihe von länderspezifischen Studien, die neue Erkenntnisse zur finanziellen Absicherung in den Gesundheitssystemen der Länder der Europäischen Region liefern. Finanzielle Absicherung ist ein zentraler Bestandteil der allgemeinen Gesundheitsversorgung und ein Kernelement der Leistungsfähigkeit von Gesundheitssystemen.

Die Inzidenz ruinöser Gesundheitsausgaben ist in Deutschland niedriger als in vielen anderen Ländern der Europäischen Region, was durch die hohen staatlichen Gesundheitsausgaben und eine Erstattungspolitik bedingt ist, die sorgfältig auf den Schutz von Kindern und regelmäßigen Nutzern von Gesundheitsleistungen vor Zuzahlungen achtet.

Eine starke Häufung ruinöser Gesundheitsausgaben ist unter älteren Menschen festzustellen, aber auch unter Personen, die in Haushalten leben, in denen Sozialleistungen die wichtigste Einnahmequelle bilden. Die Triebkräfte für finanzielle Härten sind im Durchschnitt die zahnärztliche Versorgung und in den einkommensschwächsten Haushalten die zahnärztliche Versorgung und ambulant verschriebene Medikamente.

Die Einführung einer einkommensabhängigen Obergrenze für Zuzahlungen im Jahr 2004 und die Abschaffung von Zuzahlungen für ambulante Arzttermine im Jahr 2012 haben sich als wichtige Schutzmaßnahmen erwiesen. Doch die Ergebnisse dieser Analyse legen nahe, dass zum Schutz einkommensschwacher Haushalte und zur Verringerung der finanziellen Härten aufgrund der zahnärztlichen Versorgung mehr getan werden könnte. Zu den möglichen Optionen gehören die Ausnahme einkommensschwacher Haushalte von Zuzahlungen und die Entbürokratisierung der Obergrenze.