Italienischer Gesundheitsminister besucht Regionalbüro

Der italienische Gesundheitsminister Prof. Renato Balduzzi besuchte am 7. Mai 2012 das Regionalbüro und erörterte mit der Regionaldirektorin Zsuzsanna Jakab die weitere Zusammenarbeit bezüglich Migration und Gesundheit, soziale Determinanten von Gesundheit und andere Themen.

Italien unterstützt die WHO schon lange durch die Beteiligung an Forschungsvorhaben, 26 Kooperationszentren sowie einer Außenstelle des Regionalbüros in Venedig.

Gesundheit von Migranten

Die italienischen Inseln Lampedusa und Linosa sind häufig das Ziel für Migranten aus Nordafrika. 2011 landeten etwa 50 000 Menschen auf Lampedusa und anderen sizilianischen Inseln: Hierbei handelte es sich in der Regel um Wirtschaftsflüchtlinge aus Nordafrika, aber auch um Migranten und Flüchtlinge aus Ländern südlich der Sahara.

Im Gefolge der durch den Zustrom entstandenen Notlage brachte Italien mit dem Regionalbüro ein Partnerschaftsprojekt auf den Weg, durch das die Vorbereitung des Gesundheitswesens südosteuropäischer Länder auf die Ankunft großer Zahlen von Menschen aus Nordafrika verbessert werden sollte. Das Projekt wird in zwei Phasen durchgeführt. In der ersten Phase werden die südeuropäischen Mittelmeeranrainerstaaten aus der Europäischen Region im Zentrum stehen, in der zweiten mittel- bis langfristig angelegten Phase sollen bewährte Praktiken im Bereich von öffentlicher Gesundheit und Gesundheit von Migranten möglichst weit in die Region getragen werden.

Während des Besuchs drückte der Minister den Wunsch seines Ministeriums aus, ein Zentrum für Theorie und Praxis im Bereich von Migration zu errichten und bat die WHO hierfür um Unterstützung.

Außenstelle des Regionalbüros für Investitionen in Gesundheit und Entwicklung, Venedig

Während der Zusammenkunft widmeten Minister und Regionaldirektorin sich besonders der Arbeit der Außenstelle in Venedig im Bereich von Investitionen in Gesundheit und Entwicklung, die vom italienischen Gesundheitsministerium, der Region Veneto und der WHO ermöglicht wird. Frau Jakab erläuterte, wie wichtig die einzigartige Unterstützung des Büros in Fragen der sozialen Determinanten von Gesundheit für die Mitgliedstaaten ist. Diese Unterstützung sei auch wichtig für die Erarbeitung des neuen Rahmenkonzepts „Gesundheit 2020“ für die Europäische Region.