Nordische Länder zur Bekämpfung gesundheitlicher Ungleichgewichte entschlossen
Die Teilnehmer der 11. Nordischen Konferenz zum Thema öffentliche Gesundheit, die von den Nordischen Gesellschaften für Gesundheit und Wohlbefinden vom 27. bis 29. August 2014 in Trondheim (Norwegen) organisiert wurde, handelten die Erklärung von Trondheim aus und unterzeichneten sie. Darin verpflichteten sie sich, zu einer Intensivierung der Zusammenarbeit zwischen den nordischen Ländern zur Förderung von mehr Chancengleichheit in Bezug auf Gesundheit und Wohlbefinden in der nordischen Region und zum Abbau global bestehender gesundheitlicher Ungleichgewichte beizutragen. In der Erklärung wird die zentrale Rolle von „Gesundheit 2020“ als Rahmenkonzept und Strategie der Europäischen Region zur Verbesserung von Gesundheit und Wohlbefinden anerkannt.
Als Beitrag zu der Konferenz hielt Zsuzsanna Jakab, WHO-Regionaldirektorin für Europa, am 29. August einen Grundsatzvortrag über „Gesundheit 2020 und die öffentliche Gesundheit in den nordischen Ländern“. Darin hob sie die Bedeutung von übergeordneten gesundheitspolitischen Rahmenkonzepten wie „Gesundheit 2020“ und dem norwegischen Gesetz für öffentliche Gesundheit bei der Festlegung von Werten und Zielrichtung in der Politik der Länder der Europäischen Region für öffentliche Gesundheit hervor. Diese Werte müssten durch eine entsprechende Infrastruktur der öffentlichen Gesundheitsdienste mit ausreichenden Kapazitäten gestützt werden, die es ggf. zu stärken gelte, wenn die Länder ihre strategischen Ziele erreichen wollten.
Die Regionaldirektorin lobte die lange Tradition der öffentlichen Gesundheitsdienste der nordischen Länder bei der Inangriffnahme der sozialen Determinanten von Gesundheit und bezeichnete sie als Inspiration bei der Entstehung von „Gesundheit 2020“. Sie wies darauf hin, wie die Erfahrungen der nordischen Staaten die Wirkung ressortübergreifender Anstrengungen für Gesundheit in Regionen, Bezirken und Städten unterstrichen, und ermutigte die Teilnehmer der Konferenz, ihre Erfahrungen bei der Inangriffnahme der sozialen Determinanten von Gesundheit mit den übrigen Ländern der Europäischen Region der WHO zu teilen.
Im Rahmen ihres Besuchs traf die Regionaldirektorin auch mit dem norwegischen Minister für Gesundheit und Soziales, Bent Høie, zusammen. Norwegen hat parallel zu der Untersuchung der WHO für die Europäische Region seinerseits eine Studie zu den sozialen Determinanten von Gesundheit durchgeführt, deren Schlussfolgerungen umzusetzen der Minister entschlossen ist.
Konferenzen der nordischen Länder zum Thema öffentliche Gesundheit
An der 11. Nordischen Konferenz zum Thema öffentliche Gesundheit vom 27. bis 29. August 2014 nahmen über 700 Teilnehmer aus Dänemark, den Färöer-Inseln, Finnland, Grönland, Island, Norwegen und Schweden teil. Diese Konferenzen bauen auf der Tradition der globalen Konferenzen der WHO zum Thema Gesundheitsförderung auf, die mit der Konferenz von Helsinki im Jahr 1987 begann, die sich an die 1986 in Ottawa abgehaltene Internationale Konferenz über Gesundheitsförderung anschloss.
Auf der 11. Konferenz wurde erstmals eine Erklärung angenommen.