Tadschikistan legt nationale Tuberkulose-Datenbank an

WHO/Sayohat Hasanova

Tadschikisches Gesundheitspersonal lernt die neue nationale Tuberkulose-Datenbank kennen. Foto: WHO/Sayohat Hasanova

Das Regionalbüro hat das tadschikische Gesundheitsministerium fachlich bei der Entwicklung und Einführung einer nationalen Tuberkulose-Datenbank unterstützt, mit der die Überwachung, Aufzeichnung und Meldung von Tuberkulosefällen verbessert werden soll.

Tadschikistan benötigt zusehends hochwertige Gesundheitsdaten für Zwecke der Präsentation und Analyse sowie der Entscheidungsfindung und Planung. Formulare für den gewöhnlichen Verdachtsfall/das Fallmanagement werden auf Bezirksebene gemäß der von der WHO empfohlenen DOTS (direkt überwachte Kurzzeittherapie) ausgefüllt. Vor Schaffung der neuen Datenbank waren allerdings widersprüchliche Einträge in diesen Formularen einerseits und den Registern andererseits (auf elektronischen Datenträgern wie auf Papier) festzustellen. Die Dokumentation war mangelhaft und es war schwer, Daten für Kohortenanalysen zu finden.

Die neue Tuberkulose-Datenbank

In der ersten Phase des Projekts wurde versuchsweise zur Bewältigung der multiresistenten Tuberkulose ein Open-Source-Programm für die Aufzeichnung medizinischer Daten eingeführt.  Das zur Anwendung kommende Online-Verfahren zur Überwachung, Meldung und Aufzeichnung von arzneimittelresistenter Tuberkulose dient der Beobachtung der Behandlungserfolge, der Verwaltung der Laborergebnisse und dem Einsatz der Tuberkulosearzneimittel. Es ermöglicht den Entscheidungsträgern, detaillierte Analysen der Patientendaten, Behandlungsergebnisse und Tuberkulosetrends vorzunehmen. Diese Arbeit wurde zusammen mit der Firma Innovative Research and Development (IRD) aufbauend auf dem WHO-System für Aufzeichnungen und Meldungen aus den Ländern ausgeführt.

Anfängliche Herausforderungen entstanden durch Elektrizitätsengpässe im Winter, fehlenden Internetzugang und Mangel an ausgebildetem Personal zur Bedienung des Programms. Diese Hindernisse wurden bei der schrittweisen Erweiterung des Projekts berücksichtigt und überwunden. Zusätzliche Ausrüstung wurde geliefert und eine Reihe von Schulungen wurde auf Ebene von Region und Bezirk durchgeführt, um die Reichweite der Datenbank erweitern zu können.

Ende 2012 wird die Datenbank sämtliche Regionen und die bevölkerungsreichsten Bezirke erfassen.

Parallel dazu wird gemeinsam mit IRD auf der Grundlage des WHO-Systems für die Aufzeichnung und Meldung ein Modul zur Rückverfolgung anfälliger Tuberkulosefälle entwickelt. Dieses MDR-Tb-Modul wird der Datenbank hinzugefügt werden.

Geplant sind ferner die Entwicklung eines Labor-Moduls und eines Moduls für den Einsatz von Arzneimitteln.