Häufig gestellte Fragen zum Ausbruch der EHEC-Infektion in Deutschland

Reaktion

06-06-2011

1. Wie hat die WHO von dem Ausbruch erfahren?

Nach den Internationalen Gesundheitsvorschriften sind alle Länder gehalten, der WHO jede gesundheitliche Notlage von potentiell internationaler Tragweite zu melden. Deutschland hat die WHO erstmals am 22. Mai 2011 informiert.

2. Was wird zur Bewältigung des Ausbruchs unternommen?

Deutschland und die anderen betroffenen Länder untersuchen die Epidemiologie und den Träger des Ausbruchs. Dafür werden die Patienten nach Aufenthaltsorten und Nahrungsmittelaufnahme befragt, es werden mikrobiologische Analysen und Lebensmitteluntersuchungen durchgeführt und der Weg der Lebensmittel wird zurückverfolgt. So soll die Quelle des Ausbruchs aufgespürt werden, um künftige ähnliche Ausbrüche zu verhindern.

3. Was unternimmt das WHO-Regionalbüro in diesem Zusammenhang?

Das Regionalbüro verfolgt angesichts des Umfangs, der Schwere und des ungewöhnlich hohen Anteils Erwachsener mit hämolytisch-urämischem Syndrom (HUS) den Infektionsausbruch der Escherichia coli (EHEC) in Deutschland mit Sorge. Es arbeitet eng mit Mitgliedstaaten innerhalb wie außerhalb der Europäischen Union und internationalen Partnern wie dem Europäischen Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten zusammen, bietet fachlichen Rat und Unterstützung an und stellt sicher, dass Informationen über Fälle in anderen Ländern den deutschen Behörden zugehen, damit die Nachforschungen leichter werden. In Deutschland untersuchen das Robert-Koch-Institut, die Lebensmittelaufsicht und regionale und lokale Gesundheitsbehörden den Ausbruch weiter. Das Regionalbüro hat den deutschen Behörden Unterstützung zugesagt und hilft durch sein Netz aus Kooperationszentren bei Laboruntersuchungen in Ländern, deren Kapazitäten für die Feststellung des ungewöhnlichen Serotyps nicht ausreichen.

Die WHO fordert die Länder dazu auf, Warnmeldungen in Bezug auf den Ausbruch an maßgebliche Gesundheitsbehörden und Kliniker weiterzugeben, damit eine zeitnahe Aufdeckung von EHEC- und HUS-Fällen möglich ist, die in einem Zusammenhang mit diesem Ausbruch stehen könnten. Nach den Internationalen Gesundheitsvorschriften sind alle Länder gehalten, der WHO jede gesundheitliche Notlage von potenziell internationaler Tragweite zu melden.

4. Was sagt die WHO zu Importverboten für Frischwaren aus den betroffenen Ländern?

Die WHO spricht keine Empfehlung in Bezug auf den Handels- und Reiseverkehr mit Deutschland und anderen von diesem Ausbruch betroffenen Ländern aus, empfiehlt jedoch eine verstärkte epidemiologische Überwachung. Die WHO ist als Organisation verantwortlich für die Sicherung eines zeitnahen und genauen Informationsaustausches zwischen den Ländern innerhalb und außerhalb Europas.