Weltwassertag thematisiert städtische Wasserwirtschaft

Mit dem Klimawandel einhergehende Erscheinungen wie Temperaturanstieg, veränderte Niederschlagsmengen, Dürreperioden bzw. Hitze- und Kältewellen belasten die städtische Wasserversorgung und Abwasserentsorgung und können durch Systemversagen und Kontamination die Gesundheit der Bevölkerung beeinträchtigen. Am heftigsten trifft dies arme Bevölkerungsschichten, die in den Städten oft an gefährdeten Orten und unter schlechten Wohnverhältnissen leben müssen.

Unter dem Motto „Wasser für die Städte“ thematisiert der Weltwassertag 2011 die Auswirkungen des rapiden Wachstums der Städte, der Industrialisierung und der Unwägbarkeiten durch Klimawandel, Krieg und Katastrophen auf die städtische Wasserversorgung und Abwasserentsorgung.

Gute Wasserbewirtschaftung ist eine komplexe Aufgabe. Sie erfordert eine Koordinierung vieler unterschiedlicher Bereiche und Behörden sowie institutionelle Reformen, die eine nachhaltige und gerechte Nutzung der städtischen Wasserreserven fördern.

Im Rahmen des Protokolls über Wasser und Gesundheit, der ersten internationalen rechtsverbindlichen Vereinbarung zur Verhütung, Bekämpfung und Verringerung wasserbedingter Krankheiten, unterstützt das Regionalbüro die Mitgliedstaaten in ihren Bemühungen zur Gewährleistung einer sicheren Trinkwasserversorgung und einer geregelten Abwasserentsorgung durch eine verbesserte Wasserbewirtschaftung.

Städtische Wasserversorgung und Abwasserentsorgung in der Region


  • Städte benötigen sehr viel Trinkwasser und das wirkt sich auf die Versorgungslage sowohl durch die große Wasserentnahme als auch durch die große Abwassermenge aus. Die Europäische Region der WHO ist stark verstädtert. Mehr als 600 Millionen Menschen leben hier in Stadtgebieten. In sechs Städten der Region liegt die Einwohnerzahl über fünf Millionen.
  • Ohne eine angemessene Abwasserbeseitigung und sichere Wasserversorgung für die Städte kann kontaminiertes Trinkwasser zu Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts wie Cholera, Typhus, Hepatitis A und Dysenterie führen.
  • Viele Städte im Osten der Region leiden unter alten zentralisierten Wassersystemen mit ihren Betriebsstörungen und Wartungslücken. Dort wird die Trinkwasserversorgung oft unterbrochen und das Wasser kontaminiert. Die Folge sind Krankheitsausbrüche bzw. ein Anstieg wasserbedingter Krankheiten.
  • Die Zahl klimabedingter extremer Wetterereignisse stieg in der Europäischen Region zwischen 1998 und 2007 um 65% und belastete die Trinkwasserversorgung und Abwasserentsorgung, was zur Einschränkung des Angebots oder zur Verseuchung des Trinkwassers führte. Gesundheitliche Auswirkungen zeigen sich hauptsächlich als Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts, als Dermatitis und als Konjunktivitis.

Weltwassertag

Seit er von der Generalversammlung der Vereinten Nationen 1993 ins Leben gerufen wurde, wird der Weltwassertag jedes Jahr am 22. März begangen, um auf die Bedeutung von Trinkwasser aufmerksam zu machen und für eine nachhaltige Bewirtschaftung der Trinkwasserreserven zu werben.